Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Im Stadtteil St. Vit wurde im Jahr 2016 eine Flüchtlingsunterkunft mit einer Kapazität von bis zu 59 Flüchtlingen errichtet. Bereits bei der Planung der Unterkunft wurde die ortsansässige Bevölkerung über das Bauvorhaben und die dort unterzubringenden Flüchtlinge informiert. Auf dem Gelände des Bolzplatzes neben der Kreisfeuerwehrschule wurde im Februar 2016 mit dem Bau einer Unterkunft in Holzständerbauweise begonnen. Zuvor hatte Bürgermeister Theo Mettenborg mit Vertretern der Verwaltung das Projekt in einer Bürgerversammlung detailliert erläutert und sich den Fragen der Bürger gestellt. Die Bedenken der Dorfbewohner kreisten vor allem um eventuelle Konflikte sowohl unter den Schutzsuchenden selbst als auch mit den Anwohnern. (siehe Foto der Glocke vom 01.02.2016).
Schon vor der Ankunft der Flüchtlinge hatte sich eine Gruppe Ortsansässiger gefunden, die sich zum Ziel gesetzt hatte, Flüchtlinge auf vielfältige Art zu unterstützen. Die Fachverwaltung "Soziales und Integration" hatte den freiwilligen Helfern frühzeitig ihre Unterstützung zugesagt und mit diversen Schulungen auf die ehrenamtliche Arbeit mit Flüchtlingen vorbereitet. Dabei stand die selbstständige Arbeit der Freiwilligen stets im Vordergrund. Die Bürgerstiftung Rheda-Wiedenbrück, Sportvereine, die Dorfgemeinschaft sowie zahlreiche Einzelpersonen haben sich ebenfalls engagiert.
Die neun jeweils 60 qm großen Wohneinheiten innerhalb des Komplexes verfügen über separate Schlaf-, Wohn- und Essbereiche und waren damit besonders für die Unterbringung von Familien und Mehrpersonenhaushalten geeignet. Da in der Flüchtlingsunterkunft folglich ausschließlich Familien untergebracht wurden, ergab sich für die Ehrenamtlichen ein weites Tätigkeitsfeld.
In den ersten Wochen der Betreuung stand die Versorgung der Flüchtlinge mit bereit gestelltem Hausrat und Bekleidung im Vordergrund.
Um eine möglichst gerechte Betreuung der Flüchtlinge zu gewährleisten, habe die Ehrenamtlichen selbstständig nach ihren Möglichkeiten entschieden, welcher Einheimische sind um welche Flüchtlinge kümmert.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Heute leben in dem ca. 1.500 Einwohner zählenden Stadtteil ca. 65 Flüchtlinge.
St. Vit ist ein ehemals selbständiger Ort in Nordrhein-Westfalen, der seit der Kommunalreform von 1970 zur Stadt Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh gehört. Der Ort ist 1.037,45 ha groß und hat rund 1.500 Einwohner (2006). Der 1212 erstmals urkundlich erwähnte Ort liegt eher ländlich und wurde durch seine Barockkirche bekannt, die in ihrer Art im ostwestfälischen Raum einzigartig ist.
Die Gemeinde St. Vit wurde im Jahr 1867 durch Ausgliederung aus der Gemeinde Langenberg gebildet.
Am 1. Januar 1970 wurde St. Vit nach Rheda-Wiedenbrück eingemeindet.
Erste Kontakte zu Flüchtlingen in St. Vit gehen auf die Aktion "Der Rote Grill" der örtlichen SPD zurück, die in der Flüchtlingsunterkunft "Haxthäuserweg 146" mit alleinstehenden männlichen Flüchtlingen ins Gespräch kommen wollte. Dieses äußerst niederschwellige Angebot führte dazu, dass 15 Personen in direkten positiven Kontakt mit den Flüchtlingen traten und sich im weiteren Verlauf für diese Flüchtlingsgruppe engagierten.
Mit der Ankunft einer sehr aufgeschlossenen Familie, die im Küsterhaus der St. Viter Barockkirche vorübergehend ein neues Zuhause fand, war der Grundstein für eine gute Stimmung in der Dorfgemeinde gelegt.
Mit Beginn vermehrter Flüchtlingszuweisungen durch die Bundesregierung war die Stadtverwaltung gefordert, möglichst rasch weitere Unterkünfte für Flüchtlinge zu schaffen. Ein Bestreben war es dabei, Flüchtlinge möglichst dezentral und auf das gesamte Stadtgebiet verteilt unterzubringen. Aufgrund des ländlichen Charakters des Stadtteils St. Vit waren keine weiteren Räumlichkeiten zur Unterbringung von Flüchtlingen vorhanden, so dass Rat und Verwaltung beschlossen haben, in St. Vit eine Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 59 Flüchtlinge zu errichten.
Mittlerweile steht in St. Vit für jede Flüchtlingsfamilie mindestens ein ehrenamtlicher Betreuer zur Verfügung.
Die hervorragende Abstimmung der Verwaltungskräfte mit den Ehrenamtlichen - auch nach Feierabend und am Wochenende - und die geradezu freundschaftliche Unterstützung wirkten bei den Ehrenamtlichen als Motivationsbeschleuniger und erleichterten den Paten die Bewältigung der neuen und vielfältigen Aufgaben.
Die ehrenamtlichen Betreuer helfen bei
- Einkäufen
- Behördengängen
- Arztbesuchen
- Sprachförderung (Vermittlung und Durchführung von Sprachkursen durch ehemalige Lehrerinnen und Lehrer)
- Kinderbetreuung
- der Bewältigung vielfältiger Alltagsfragen und
- der Teilnahme an kulturellen, gesellschaftlichen sowie sportlichen Veranstaltungen in St. Vit und der näheren Umgebung.
Als die Flüchtlinge wahrgenommen hatten, dass die Helfer / Paten ehrenamtlich arbeiten, kam der Wunsch aus den Reihen der Flüchtlinge zutage, auch einen Beitrag leisten zu dürfen, der Aufnahmegesellschaft etwas zurück zu geben. Ehrenamtliche und sonstige Bürger aus St. Vit laden nun Flüchtlinge in ihr Zuhause ein, um ihnen einen Einblick in die deutsche Gesellschaft und deren Lebensart zu geben. Im Gegenzug laden Flüchtlinge zu Besuchen in ihre Unterkunft ein.
Um die bisherigen Erfahrungen im Umgang von Deutschen mit Flüchtlingen und umgekehrt deutlich zu machen, hat die Stadt Flüchtlinge unterschiedlicher Nationalitäten und Altersgruppen aus ihrer Sicht über ihre Erfahrungen in Deutschland und mit Ehrenamtlichen vor Ort berichten lassen.
Im Gegenzug kamen auch die Ehrenamtlichen zu Wort, um das Zusammenleben in der Dorfgemeinschaft aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. (siehe Interviews im Anhang)
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags






C2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags


































Welche Handlungsfelder zur Integration von Zuwanderern und zur Förderung des Zusammenlebens mit der Bevölkerung vor Ort stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt? Bitte geben Sie an, ob sich das Handlungsfeld auf die Gesamtstadt oder das Quartier bezieht bzw., ob es sich um ein Projekt handelt.


































C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
















































Einzelprojekte
Einzelprojekt 1























Einzelprojekt 2






















