Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
In der Stadt Hanau sind aktuell ca. 1600 Flüchtlinge untergebracht. Diese verteilen sich auf ca. 400 in dezentraler Unterbringung, ca. 300 in der Erstaufnahme des Landes Hessen und ca. 900 in der städtischen Gemeinschaftsunterkunft. Diese befindet sich in einer ehemaligen Kaserne der US-Army (Pioneer/Sportsfield Housing) und grenzt unmittelbar an die ebenfalls auf dem Areal untergebrachte Landes-Einrichtung.
Die Betreuung der Flüchtlinge erfolgt in vielfältiger Art und Weise. Zur Steuerung der Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Stellen hat die Stadt Hanau im Sommer 2015 im Zuge der steigenden Zuwanderung ein Gesamtkonzept in Absprache mit vielen Akteuren aus der Verwaltung und anderen Institutionen und Vereinen (AG Asyl) entwickelt, um eine tragfähige Integrationskette zu installieren. Basis dafür war das Betreuungskonzept des Fachbereichs Bildung, Soziale Dienste und Integration. Im Februar 2016 wurde das Koordinationsbüro in der Gemeinschaftsunterkunft eingerichtet. Dieses koordiniert die unterschiedlichen Maßnahmen, ist Anlaufstelle für das Ehrenamt und betreut verschiedene Kommunikationskanäle unter dem Motto „Hanau engagiert“, in dessen Rahmen die Stadt breite Informations- und Aufklärungsarbeit betreibt. Zudem fungiert das Koordinationsbüro als zentrale Stelle für alle Anfragen aus der Bevölkerung.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
In der Stadt Hanau sind aktuell ca. 1600 Flüchtlinge untergebracht. Diese verteilen sich auf ca. 400 in dezentraler Unterbringung, ca. 300 in der Erstaufnahme des Landes Hessen und ca. 900 in der städtischen Gemeinschaftsunterkunft. Diese befindet sich in einer ehemaligen Kaserne der US-Army (Pioneer/Sportsfield Housing) und grenzt unmittelbar an die ebenfalls auf dem Areal untergebrachte Landes-Einrichtung.
Die Betreuung der Flüchtlinge erfolgt in vielfältiger Art und Weise. Zur Steuerung der Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Stellen hat die Stadt Hanau im Februar 2016 ein Koordinationsbüro in der Gemeinschaftsunterkunft installiert. Dieses koordiniert die unterschiedlichen Maßnahmen, fungiert als Anlaufstelle für das Ehrenamt und betreut verschiedene Kommunikationskanäle unter dem Motto „Hanau engagiert“, in dessen Rahmen die Stadt breite Informations- und Aufklärungsarbeit betreibt. Zudem fungiert das Koordinationsbüro als zentrale Stelle für alle Anfragen aus der Bevölkerung.
In der Gemeinschaftsunterkunft gibt es zudem eine feste, dauerhafte Sozialarbeit, mit der die Stadt Hanau den Internationalen Bund beauftragt hat. Dieser kümmert sich mit 4,5 Vollzeitstellen um die Alltagsprobleme der Bewohner. Die Volkshochschule Hanau bietet in der Unterkunft zudem regelmäßig Sprechstunden und Beratungen zum Themenkomplex „Deutsch lernen“ an. Die VHS hat bereits frühzeitig eine Sprach-Förderkette entwickelt, die vom Analphabeten-Unterricht bis zum Integrationskurs alle Lern-Niveaus abdeckt. Hierzu sind ehrenamtliche Kräfte als Sprachlotsen ausgebildet worden, die sowohl niedrigschwelle Deutschkurse als auch Computer-Schulungen und Hilfestellung bei der Gestaltung eines Lebenslaufs anbieten – und das unabhängig von der Herkunft und dem Stand des Asylverfahrens.
Profitiert hat die Stadt Hanau – insbesondere bei den Schulungsangeboten – von einer intensiven Zusammenarbeit mit der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung, die unmittelbar neben der Gemeinschaftsunterkunft liegt und derzeit von der Johanniter-Unfall-Hilfe betreut wird. Von Deutschkursen über Sportangebote bis hin zu Ausflügen sind zahlreiche Kooperationsangebote entstanden, die von Bewohnern beider Unterkünfte genutzt werden können. Diese Zusammenarbeit hat richtungweisenden Charakter und wird seitens des Landes Hessen als Leuchtturm-Projekt in der Integrationsarbeit angesehen.
Die Stadt Hanau bezuschusst zudem weitere Angebote, die sich insbesondere an dezentral untergebrachte Flüchtlinge richten. Caritas und Diakonie bieten regelmäßige Sprechstunden im Kulturforum Hanau an. Dort befindet sich auch die Anlaufstelle der Bildungsberatung Hessencampus, bei der Flüchtlinge Rat in Sachen Berufsorientierung finden.
Ein wesentlicher Faktor in den Integrationsbemühungen der Stadt Hanau sind die ehrenamtlichen Helfer. So ist auch das neue Angebot des Integrationsbüros für Kinder und Jugendliche ein Gemeinschaftsprojekt von Haupt- und Ehrenamt (Einzelprojekt D1). Freiwillige Helfer engagieren sich unter anderem als Sprach- oder Integrationslotsen. Zudem begleiten sie Schwangere, engagieren sich in der Kinderbetreuung oder als Paten in einem Projekt des Seniorenbüros. Die Stadt stellt über das Koordinationsbüro eine intensive Betreuung des Ehrenamts sicher, ermöglicht Fortbildungen und Workshops und unterstützt Projekte. Entwickelt wurde auch ein Angebot, in dessen Rahmen sich die Geflüchteten ehrenamtlich engagieren können. Unter dem Motto „Help the helpers“ hat sich eine Gruppe zusammengefunden, die die einheimischen Helfer unterstützt und insbesondere als Multiplikator in die Bewohnerschaft agiert. 2016 wurde dadurch das bundesweit beachtete Projekt „Bäderlotsen“ realisiert, in dem Geflüchtete als Ansprechpartner und Dolmetscher in den städtischen Freibädern eingesetzt wurden.
Mit der Webseite "Hanau Engagiert" wurde eine Plattform eingerichtet um sowohl die Bürger der Stadt Hanau als auch Geflüchtete umfassend zu allen Fragen im Kontext Flüchtlinge in Hanau zu informieren. (Einzelprojekt D2)
Mit der Hanauer Integrationskette sind die erforderlichen Wettbewerbskriterien erfüllt. Das auf kommunalpolitischer Ebene verankerte Gesamtkonzept verfolgt festgelegte Integrationsziele. Vernetzung und Kooperation mit verschiedenen Akteuren sind tragende Säulen, um die Integration von Neuzugewanderten zu fördern. Haupt- und Ehrenamt arbeiten eng zusammen. Das integrationspolitische Förderprogramm WIR des Landes Hessen, an dem die Stadt Hanau mit einer Stelle zur WIR Koordination und einem WIR-Fallmanager beteiligt ist, fördert den Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch durch Vernetzungstreffen mit anderen Kommunen und Landkreisen.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags






C2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags


































Welche Handlungsfelder zur Integration von Zuwanderern und zur Förderung des Zusammenlebens mit der Bevölkerung vor Ort stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt? Bitte geben Sie an, ob sich das Handlungsfeld auf die Gesamtstadt oder das Quartier bezieht bzw., ob es sich um ein Projekt handelt.


































C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
















































Einzelprojekte
Einzelprojekt 1























Ausgangssituation und Anlass/Ziele und Zielgruppen
In der Stadt Hanau sind aktuell ca.1600 Flüchtlinge untergebracht. Diese verteilen sich auf ca. 400 in dezentraler Unterbringung, ca.300 in der Erstaufnahme des Landes Hessen und ca.900 in einer ehemaligen Kaserne der US-Army (Sportsfield) als Gemeinschaftsunterkunft der Stadt Hanau. Der Anteil von jungen Menschen ist wesentlich höher als in der nationalen Statistik. Allein in der Gemeinschaftsunterkunft Sportsfield sind ca. 34 % der Bewohner unter 18 Jahre alt.
Schwerpunkt des Projektes ist die Betreuung und Vermittlung der Kindern und Jugendlichen aus der Gemeinschaftsunterkunft der Stadt Hanau und den dezentral untergebrachten Flüchtlingen in Freizeitangebote, um so die Integration zu fördern. Das Angebot richtet sich aber auch an Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund aus dem Stadtgebiet.
Ziel des Projektes ist, Kinder und Jugendliche dauerhaft in Freizeitangebote zu vermitteln. Schwerpunkt ist die Vermittlung in Sportvereine und deren vielfältigen Angebote, aber auch in Kulturangebote, politische Bildung oder sonstige Veranstaltungen, wie beispielsweise Ferienspiele oder andere Projekte für Kinder und Jugendliche.
Ziel ist die bestmögliche Integration und den Spracherwerb durch Kontakt zu anderen Kindern und Jugendlichen in Vereinen und Institutionen zu fördern.
Anlass
Die jungen Flüchtlinge werden zwar vormittags durch Kindergarten und Schule versorgt. An den Nachmittagen halten sie sich jedoch überwiegend in der Gemeinschaftsunterkunft auf und es besteht kaum Kontakt zur Stadtgesellschaft. Durch das Projekt sollen den Kindern und Jugendlichen die vielfältigen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung aufgezeigt werden um sie so zu integrieren und den Spracherwerb durch Kontakt zu Vereinen und Institutionen zu erleichtern und verbessern.
Konzeption, Vorgehen und Umsetzung
Die Konzeption des Büros und der Sprechstunden basieren auf dem Ziel, die Barrieren zwischen Angebot und Nachfrage abzubauen. Denn neben den sprachlichen Hürden sind auch organisatorische Hindernisse zu überwinden. Die meisten Herausforderungen haben aber nichts mit dem Migrationshindergrund der Kinder und Jugendlichen zu tun, sondern sind für die Altersgruppe ganz normal. Deshalb ist das Integrationsbüro für Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund offen.
In wochenlanger Vorarbeit wurde Kontakt zu allen Hanauer Vereinen aufgenommen (ca. 300). und abgefragt ob eine Teilnahme von Kindern und Jugendlichen an den entsprechenden Angeboten möglich ist.
Danach wurden umfangreiche Listen erstellt und die freien Kapazitäten in eine Datenbank aufgenommen. Zusätzlich wurden Erfassungsbögen erstellt, um bei der Sprechstunde die Bedarfe und Wünsche der Kinder erfassen zu können.
An zwei verschiedenen Orten (Gemeinschaftunterkunft Sportsfield und Kulturforum Hanau) werden regelmäßig Sprechstunden angeboten, in denen die Kinder ihre Wünsche /Interessen äußern können. Diese werden dann mit den Angeboten der Vereine abgeglichen.
Die Kinder werden in Gruppen nach Alter, Geschlecht und Interessen eingeteilt und zielgerichtet an den jeweiligen Verein vermittelt. Alle Kinder bekommen ein Schreiben (auch zur Kenntnis für die Eltern). Dieses enthält Informationen zu Verein, Sportart, Treffpunkt, Ablauf und mitzubringende Ausrüstung. Sollte der Sportverein außerhalb des Wohnortes Sportsfield liegen, ist ein Hinweis zu Busverbindung zur Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln beigefügt.
Da Kinder und Jugendliche sich nicht alleine bei Vereinen vorstellen, ist ein Schwerpunkt der Arbeit, für sie eine Brücke in den Verein zu bauen. Das bedeutet, die Kinder und Jugendlich zu den Vereinen begleiten, den Erstkontakt herstellen und Ansprechpartner für Fragen sein. Zielführend ist, dass sie die Angebote nach ein paar Trainingseinheiten selbständig wahrnehmen.
Ergebnisse und (bislang) Erreichtes
Bisher wurden ca. 100 Kinder und Jugendliche in der Datenbank erfasst. Über 85 % dieser Kinder konnten bereits erfolgreich in ein oder mehrere Vereine vermittelt werden.
Ziele, weiteres Vorgehen
Ziel ist es, Nachhaltigkeit herzustellen. Das bedeutet, die Kinder und Jugendlichen zum selbstständigen Besuch der Sportangebote zu animieren, sie zu unterstützen und bei Problemen oder Fragen Ansprechpartner zu sein. Klares Ziel ist Hilfe zur Selbsthilfe. Kinder und Jugendliche müssen das breite Sprektum der Angebote kennenlernen, um dann selbstständig entscheiden zu können, was ihnen Spaß macht.
Ziel ist weiterhin, ältere Flüchtlinge in die Arbeit einzubinden. Das vereinfacht die Kommunikation und stärkt die Bindung in den vorhandenen Strukturen.
Einzelprojekt 2























Mit der Webseite "Hanau Engagiert" wurde eine Plattform eingerichtet um sowohl die Bürger der Stadt Hanau als auch Geflüchtete umfassend zu allen Fragen im Kontext Flüchtlinge in Hanau zu informieren.
Die Website beantwortet allgemeine Fragen zu Thema Flucht und Geflüchtete, gibt Informationen zu aktuellen Projekten und Unterstützungsmöglichkeiten. Weiterhin beinhaltet die Plattform ein eigenes Tool für Freiwillige. Interessierte haben die Möglichkeit freiwillige Hilfsangebote anzubieten oder nach bereits vorhandenen Angeboten zu schauen.
Für die Geflüchteten gibt es in vielen verschiedenen Landessprachen nützliche Informationen. Unter anderem finden sie dort Hinweise zum Umgang mit Behörden, Ankommen in Deutschland und vieles weiterevieles weitere. (www.hanau-engagiert.de/)