Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Die unverändert hohe Zahl von bislang unzureichend integrierten Drittstaatsangehörigen in Dortmund erfordert eine nachhaltige, systematische Integrationspolitik. Das Dortmunder Integrationsnetzwerk „lokal willkommen“ forciert die Integration dieser Drittstaatsangehörigen in die Aufnahmegesellschaft. Es zielt auf den Aufbau, die Ergänzung und die Nachhaltigkeit der dazu benötigten dezentralen Strukturen und Handlungsinstrumente. Wesentliche Aspekte sind eine Optimierung der Strukturen der Sozialen Arbeit in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren in den Quartieren sowie die Entwicklung einer tragfähigen Netzwerkstruktur. Das Konzept von „lokal willkommen“ sieht vor, dass die Stadt Dortmund in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft der Dortmunder Wohlfahrtsverbände im Zeitraum von 2017 bis 2019 nach und nach acht Anlaufstellen einrichtet, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sein werden. Im Jahr 2017 wurden davon bereits drei Standorte („Willkommensbüros“) unbefristet realisiert.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Ausgangssituation
Dortmund ist eine kreisfreie Großstadt im östlichen Ruhrgebiet. Die Stadt hat rund 600.000 Einwohner und ist verwaltungsmäßig in 12 Stadtbezirke mit 96 Stadtteilen gegliedert.
In Dortmund ist hinsichtlich verschiedener Merkmale wie Einkommen, Erwerbslosigkeit und Ethnizität eine starke Segregation zu beobachten. Begleitet wird dieses Phänomen durch eine gesamtstädtisch vergleichsweise hohe Armuts- und Arbeitslosenquote und eine besonders hohe Belastung durch diverse Facetten von Zuwanderung. So ist seit dem EU-Beitritt von Bulgarien und Rumänien (EU-2-Staaten) Anfang 2007 die Zahl der Menschen, die aus diesen beiden Ländern nach Dortmund gekommen sind, kontinuierlich gestiegen. Viele von ihnen bringen nicht die Voraussetzungen mit, um in Dortmund ohne Unterstützung Fuß zu fassen. Gleichzeitig ist klar, dass ein Großteil der Menschen bleiben wird. Zu ihrer Integration gibt es keine sinnvolle Struktur. Diese Situation wurde zuletzt durch die seit 2014 stark angestiegenen Zahlen an Flüchtlingen, die in Deutschland Schutz suchen, verstärkt. Bis zum heutigen Tage sind der Stadt Dortmund über 9.000 Flüchtlinge aus Syrien und anderen Drittstaaten zugewiesen worden, die hier versorgt und zum überwiegenden Teil in die Stadtgesellschaft integriert werden müssen.
Insgesamt leben derzeit ca. 64.000 Menschen aus Drittstaaten mit unterschiedlichem Aufenthaltsstatus in Dortmund. (Quelle: Dortmunder Statistikstelle)
Verschiedene Ämter der Stadt Dortmund (z.B. Sozialamt, Jugendamt, Ausländerbehörde) treten im Bereich Migration und Integration neben anderen öffentlichen Institutionen (z. B. Jobcenter, Bezirksregierung), freien Trägern, Vereinen, Einzelpersonen und ehrenamtlichen Aktiven als Akteure auf. Sie sind teilweise, aber nicht durchgängig miteinander vernetzt.
Anlass der Projektinitiative (Bedarf)
Die gegenwärtig drängendste Herausforderung in Dortmund ist die Integration der Menschen aus Drittstaaten. Analysen belegen, dass diese Menschen mittlerweile über das gesamte, 280 qkm große Stadtgebiet verteilt leben. Probleme, die durch den Zuzug in die Quartiere entstehen, zeigen sich dabei grundsätzlich in zwei Ausprägungen: Zum einen wird in Stadtteilen, in denen bereits zuvor diverse Problemlagen bestanden, die Situation weiter beeinträchtigt. Zum anderen erfolgt der Zuzug auch in Stadtrandlangen, in denen die notwendige soziale Infrastruktur und die Erfahrung im Umgang mit Menschen mit Migrationshintergrund kaum vorhanden sind. Eine adäquate, dezentrale und ganzheitliche Betreuung existiert in diesem neuen Umfeld bislang nicht. Somit können die zentralen Anlaufstellen (Sozialamt, Jobcenter, etc.) für die Drittstaatsangehörigen nicht alle Problembereiche dieser Menschen abdecken.
Die Erfahrungen der Sozialverwaltung der Stadt Dortmund zeigen, dass es multiple Hindernisse gibt, die einer gelungenen Integration im Wege stehen: mangelnde Deutschkenntnisse, Unkenntnis der Verwaltungs- oder Gesellschaftsstrukturen der Aufnahmegesellschaft, Berührungsängste gegenüber behördlichen Strukturen usw. Darüber hinaus wurden und werden im Rahmen der städtischen Sozialen Arbeit bislang keinerlei verwertbare Kennzahlen für die heterogene Bedarfssituation der Drittstaatsangehörigen im Quartier erhoben.
Angesichts dieser Entwicklungen sieht sich auch die Aufnahmegesellschaft im Quartier mit einer veränderten Situation konfrontiert und benötigt eine Anlaufstelle vor Ort, um bei Fragen und Schwierigkeiten oder für Anregungen unmittelbar Unterstützung zu finden.
Im Oktober 2016 entschied die Verwaltung der Stadt Dortmund ein einjähriges Modellprojekt in den Stadtbezirken Brackel und Aplerbeck durchzuführen und speziell im Hinblick auf die Akteure in der Integrationsarbeit Erfahrungen einer quartiersbezogenen Vernetzungsarbeit zu sammeln.
Die gewonnenen Erkenntnisse und Handlungsnotwendigkeiten waren bereits nach der Hälfte der einjährigen Pilotprojektlaufzeit derart greifbar, dass der Abschluss des Pilotvorhabens nicht abgewartet werden musste, um die erprobten Strukturen Schritt für Schritt in der Fläche umzusetzen. Hierzu ist das Pilotprojekt zum 1. Oktober 2017 nahtlos in den Regelbetrieb übergangen. Noch in 2017 erfolgt eine Erweiterung des Netzwerkes um zwei weitere Standorte. An die im Modellprojekt gesicherten Erfahrungen soll angeknüpft, und das gewonnene Know-how soll weiterentwickelt werden.
Konzeption, Ziele und Zielgruppen/ Vorgehen und Umsetzung
Vorrangiges Ziel des Integrationsnetzwerkes ist die Förderung der Integration der Flüchtlinge in die Stadtgesellschaft sowie die Organisation passgenauer Integrationshilfen für die Flüchtlinge im Einzelfall und in jeglichen Lebensbereichen unter Einbeziehung aller in der Integrationsarbeit der Stadtgesellschaft Dortmunds engagierten Akteure.
Dabei sollen die einzelnen Stärken, Kompetenzen und Angebote der verschiedenen Mitwirkenden unkompliziert zugänglich gemacht werden, einander ergänzen und dementsprechend Redundanzen vermieden werden. Die Bedürfnisse und Ressourcen der Aufnahmegesellschaft werden stets berücksichtigt und eingebunden.
Das Projekt „lokal willkommen“ verfolgt daher drei wesentliche Ziele:
a) Integrationshindernisse durch Netzwerkarbeit beseitigen
b) Netzwerke ausbauen und pflegen
c) Aufnahmekultur fördern.
Im Einzelnen bedeutet dies:
für a) Integrationshindernisse durch Netzwerkarbeit beseitigen
„lokal willkommen“ ist in diesem Themenfeld zentraler Ansprechpartner, der aufgrund seiner Präsenz vor Ort in Form von „Willkommensbüros“ im gesamten Stadtgebiet für alle Zielgruppenpersonen gut erreichbar ist. Mit diesem Netzwerk soll „lokal willkommen“ zwei Lösungsansätze für die bestehenden Beratungs- und Hilfebedarfe bieten:
In geringem Umfang soll im „Willkommensbüro“ unmittelbar eine Beratung durchgeführt werden. Neben dem Kernpersonal werden hier regelmäßig auch Sprachmittler/-innen für die relevanten Sprachgruppen zur Verfügung stehen. Die Sprachmittler/-innen sind ehrenamtlich arbeitende Menschen oder Schülerpraktikant/-innen, die großteils selbst der Zielgruppe angehören und nach erfolgreichen Sprachkursen hier eine Möglichkeit zum nachhaltigen Spracherwerb bekommen.
Bei der Beratung und Unterstützung greift das „Willkommensbüro“ auf sein breit gefächertes Netzwerk zurück. In der Praxis bedeutet dies, dass „lokal willkommen“ direkte Ansprechpartner/-innen bei verschiedenen Behörden, aber auch bei Ärzten, Schulen, Sportvereinen, Kulturvereinen, etc. hat, um schnell und unkompliziert helfen zu können. In den Fällen, in denen zu einer bestimmten Fragestellung kein Kontaktpartner bekannt ist, übernimmt „lokal willkommen“ die Aufgabe, neue Kontakte zu knüpfen, um so das bestehende Netzwerk sukzessive auszubauen.
Neben der unmittelbaren Beratung vermittelt „lokal willkommen“ die Ratsuchenden bei Bedarf mit Hilfe von Kooperationspartner/-innen an sogenannte „Paten“, diese sind ehrenamtliche Einheimische, welche die Ratsuchenden beratend unterstützen, oder z. B. bei Behördengängen begleiten. Auch dadurch werden Vorbehalte in der Bevölkerung abgebaut, die Nachbarschaft und soziale Kontakte gestärkt und den Neuankömmlingen wird der Zugang zur Aufnahmegesellschaft erleichtert.
für b) Netzwerke ausbauen und pflegen
In den Fällen, in denen für einen Hilfebedarf (noch) kein geeignetes Angebot vorhanden ist, betreibt „lokal willkommen“ ganz gezielt Netzwerkarbeit. Dazu werden zunächst Angebote von Akteuren recherchiert, die bisher noch nicht Bestandteil des Netzwerkes von „lokal willkommen“ waren. Mit diesen wird abgesprochen, wie sich dieser neue Akteur künftig in die vorhandenen Beratungsstrukturen einbringen kann. Dazu organisiert „lokal willkommen“ Runde Tische oder auch Workshops, um das Netzwerk zu pflegen.
Sollte es noch keinen Akteur mit einem entsprechenden Angebot geben, prüft „lokal willkommen“, ob mit bestehenden Netzwerkpartner/-innen ein neues Angebot initiiert werden kann. Denkbar sind z. B. Sprachcafés, Nachbarschaftstreffen, Stadtteilfeste, etc. In diesem Zusammenhang bemüht sich „lokal willkommen“ darum, Nachbar/-innen oder auch Ratsuchende für eine ehrenamtliche Tätigkeit zu gewinnen, um so die Integration noch weiter zu fördern.
für c) Aufnahmekultur fördern
Die Förderung der Aufnahmekultur ist letztlich ein Aspekt, der sich insgesamt mittelbar aus der Netzwerkarbeit von „lokal willkommen“ ergibt. Die „Willkommensbüros“ stehen nicht nur den Zielgruppenpersonen offen, sondern dienen als Vermittler innerhalb des bestehenden Netzwerkes auch der Öffentlichkeit (den Nachbarn) als Anlaufstelle, um deren Informationsbedarf zu decken. Im Falle von konkreten Problemen zwischen Nachbar/-innen und Kunden kann hier eine Konfliktvermittlung erfolgen. Zudem können ganz allgemeine Austausche wie z. B. Nachbarschaftstreffen organisiert werden und durch „lokal willkommen“ eine adressatenorientierte Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt werden, die die spezifischen Informationsbedürfnisse eines bestimmten Stadtteils berücksichtigt.
Wie bereits im Modellprojekt bewährt, wird das Vorhaben in Kooperation mit den örtlichen Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege (AGV) realisiert werden. Diese Partnerschaft bündelt die Ressourcen und Potenziale der kommunalen und freien Träger und ermöglicht einen Transfer der Kompetenzen zwischen den beteiligten Organisationen. Im Konkreten bedeutet dies, dass die Standorte vor Ort mit jeweils einer städtisch angestellten Fachkraft und einer Fachkraft eines Wohlfahrtsverbands besetzt sind. Die zentrale Steuerung und Koordinierung des gesamten Prozesses obliegt dem Sozialamt der Stadt Dortmund.
Ergebnisse und Erreichtes
Nach der einjährigen Pilotprojektlaufzeit haben mehr als 200 Flüchtlingshaushalte das Sprechstundenangebot von „lokal willkommen“ in Anspruch genommen. Zu über 100 verschiedenen Akteuren/-innen in den Stadtbezirken hat das Betreuungsteam vielfältige Kontakte geknüpft. Dazu gehörten - neben städtischen Dienststellen wie Jugendhilfedienste, Familien- und Seniorenbüros - auch Sportvereine, bereits bestehende themenbezogene „Runde Tische“, Beratungsstellen, Patenstammtische sowie lokale Gruppen, die in der Flüchtlingsarbeit aktiv sind. Aus diesen Kontakten entstanden zahlreiche Vermittlungen in Sprachkurse und Sprachcafés sowie an ehrenamtliche Helfer/-innen, diverse Beratungsstellen sowie Sport-, Freizeit- und Kulturvereine. Einige Flüchtlinge konnten auch in Praktika, an weiterführende Schulen oder spezielle Fachberatungsstellen mit den Schwerpunkten Ausbildung und Beruf vermittelt werden und haben somit ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessert. In den Stadtbezirken Brackel und Aplerbeck hat „lokal willkommen“ in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteuren drei Sprachcafés initiiert. Somit wurde das Angebot für Begegnung und Austausch ausgeweitet. In Kooperation mit der evangelischen Gemeinde, einem Familienbüro vor Ort sowie dem Kommunalen Integrationszentrum Dortmund hat „lokal willkommen“ eine mehrsprachig angeleitete Spielgruppe „Griffbereit“ für Mütter und Väter mit Kindern im Alter von 1- 3 Jahren, die sich einmal wöchentlich trifft, eingerichtet.
Erfüllung der vorgegebenen Bewertungskriterien
Kommunale Gesamtkonzeption
Die Stadt Dortmund hat im Jahr 2013 (Ratsbeschluss vom 06.03.2013) einen „Masterplan Integration“ (https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/internationales/miado/maste...) aufgestellt, an dessen Zielen sich „lokal willkommen“ orientiert. Zudem schafft „lokal willkommen“ durch seine Netzwerkarbeit eine Verbindung zu einer Vielzahl von Einzelprojekten der Stadt Dortmund, die aus dem „Masterplan Integration“ resultieren.
Ausgangs- und Bedarfsanalyse
Zu Beginn des Pilotprojektes wurde die Analyse der aktuellen und prognostizierten Zahlen im Bereich der kommunalen Flüchtlingszuweisung, Unterbringungssituation in Dortmund, Analyse der Ressourcen im Bereich städtischer Fachkräfte der Sozialen Arbeit sowie Bedarfen der integrationsorientierten Unterstützung durchgeführt. Darüber hinaus wurden die Erkenntnisse aus der bisherigen städtischen Sozialen Arbeit gewonnen und analysiert. (Siehe Ratsvorlage vom 21.06.2016)
Integrationsziele
Als mittel- bis langfristiges Integrationsziel für zugewanderte Menschen wird grundsätzlich die Arbeitsmarktintegration angestrebt. Das Beratungsangebot von „lokal willkommen“ ist darüber hinaus darauf ausgerichtet, die Menschen bei ihrer Integration in das neue soziale Umfeld der Aufnahmegesellschaft zu unterstützen und somit gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
QM und Evaluation
Das Integrationsnetzwerk startete als einjähriges Pilotvorhaben im September 2016 in einer definierten Region. Mit diesem Pilotvorhaben sollte das Rahmenkonzept seine Tragfähigkeit und seine Realisierbarkeit beweisen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bieten die Grundlage, um das Projekt weiterzuentwickeln, das Konzept zu verfeinern, zu evaluieren sowie bei Erfolg zu dynamisieren und verstetigen zu können.
Dabei wurden die Schnittstellen zu bestehenden haupt- und ehrenamtlichen Strukturen eruiert sowie gemeinsame Qualitätskriterien und Regelung der Zuständigkeiten erarbeitet. Desweitern wurde im Rahmen der Projektentwicklung eine projektbezogene Datenbank erarbeitet und programmiert (siehe Screenshot im Anhang). Diese liefert jederzeit eine genaue statistische Auswertung der Beratungsanlässe und darauf folgende Art und folgenden Umfang gewünschter und erforderlicher Unterstützung bei der Integration der Flüchtlinge. Diese Erkenntnisse geben bei Bedarf die Möglichkeit, das Konzept flexibel nachzujustieren.
Um die bisherigen Erfahrungen, die die relevanten Zielgruppen (Kontaktpersonen und Geflüchtete) in der Zusammenarbeit mit „lokal willkommen“ in den ersten 6 Monaten gemacht haben, objektiv bewerten zu können, wurde eine stichprobenartige Befragung mittels eines Evaluationsbogen durchgeführt (siehe Anhang). Eine regelmäßige Berichterstattung wird ebenso als Qualitätssicherungsinstrument eingesetzt.
Vernetzung und Kooperation
Ein Kernelement vom „lokal willkommen“ ist es, eine Vernetzung und Kooperation von verschiedenen Akteuren herzustellen.
Nachhaltigkeit von Integration und Zusammenleben
Da sich das Beratungsangebot an Menschen richtet, die dauerhaft in „ihrem“ Stadtquartier angekommen sind, werden Integration und Zusammenleben durch eine Verstetigung des Beratungsangebots nachhaltig angestrebt. Im Hinblick auf die durch „lokal willkommen“ angestoßenen Entwicklungen sind mehrere dauerhafte positive Ergebnisse und Wirkungen auf unterschiedlichen Ebenen zu erwarten. Die am Vorhaben beteiligten Personen und die Personenzielgruppe der Drittstaatsangehörigen entwickeln sich auf individueller Ebene weiter. Die Drittstaatangehörigen, die die Angebote des „lokal willkommen“ nutzen, erwerben auf diesem Wege neues Wissen und steigern ihre Kompetenzen. Hieraus resultieren mittel- und langfristig weitere positive Effekte, von denen auch das Gemeinwesen profitieren wird; so zum Beispiel die Weitergabe ihres Know- Hows an Dritte oder auch die Unterstützung weiterer Menschen in ihrem Umfeld (Peers). Die ehrenamtlich Engagierten wiederum nehmen an von den Netzwerkpartner/-innen durchgeführten Schulungen teil, in denen es um fachspezifische Themen wie Antragshilfe, Gesundheitssystem, Vorsorgeuntersuchungen, etc. geht. Dadurch werden sie in die Lage versetzt, auch langfristig als Multiplikatoren/-innen zu agieren. Auch die Mitarbeiter/-innen der beteiligten Organisationen profitieren nachhaltig, da sie durch ihre Teilnahme an der Netzwerk- und Projektarbeit fachliche Kompetenzen aufbauen und Erfahrungen sammeln, die für ihren weiteren beruflichen Werdegang überaus nützlich sein können.
Auf der Ebene der Trägerorganisationen werden das regelmäßige Monitoring und die Kommunikation der gewonnenen Erkenntnisse mit den Kooperationspartner/-innen sowie innerhalb der eigenen Organisation dazu beitragen, vielerlei Prozesse innerhalb der städtischen Organisationsstrukturen zu verbessern.
Das gewonnene Vertrauen der handelnden Personen und Institutionen bietet eine solide Basis für eine bessere zukünftige Zusammenarbeit. Die stadtbezirksbezogenen und –übergreifenden Netzwerke erfahren eine Verstetigung, das gesellschaftliche Klima in der Kommune gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund kann dauerhaft verbessert werden.
Verankerung und Unterstützung durch die Kommunalpolitik
Das Projekt wird auf kommunaler Ebene verankert und wird von dieser unterstützt. Dieses spiegelt sich nicht zuletzt in entsprechenden Ratsbeschlüssen der Stadt Dortmund (vom 21.06.2016 und 13.06.2017, siehe Anlage) wider.
Gender und Diversity-Aspekte
Das „Willkommensbüro“ steht allen Menschen in der Zielregion offen. Jede/-r Bürger/-in kann zumindest eine bedarfsorientierte Kurzberatung erfahren. Im Rahmen der individuellen Beratungen werden unterschiedliche Bedarfe analysiert, erkannt und da, wo erforderlich, spezielle Angebote initiiert wie z.B. ein niederschwelliger Deutschkurs mit Kinderbetreuung. Durch Angebote wie Sprachcafés oder organisierte Stadtteilrundfahrten werden der Kulturdialog gefördert sowie die Vorurteile und Berührungsängste zwischen Aufnahmegesellschaft und „neuen Bürger/-innen“ abgebaut.
Know-how-Transfer in andere Kommunen
- Ein erster Austausch zum Konzept des „lokal willkommen“ erfolgte bereits im Jahr 2016 auf der Fachtagung „Asyl“, an der die Vertreter/-innen der 16 großen Großstädte der Bundesrepublik teilgenommen haben.
- Bei einer Wertekonferenz in der Stadt Schwerte im März 2017 wurde das Pilotprojekt präsentiert. Teilnehmer/-innen waren u. a. der Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, der Bürgermeister der Stadt Arnsberg und weitere Akteure verschiedener Kommunen (https://www.akademie-schwerte.de/neuigkeiten/integration-jetzt-global-de...).
- Des Weiteren wird der Know-How-Transfer durch die Aufnahme in die Landkarte von „NRW – das machen wir“, einer Aktion des Landes Nordrhein-Westfalen zur Präsentation von „best-practice-Beispielen“ für die Arbeitsintegration von Flüchtlingen gefördert (https://www.das-machen-wir.nrw/#pilotprojekt-lokal-willkommen-in-dortmun...) sowie durch die Aufnahme in das Projekt „Karte des Engagements“ der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Arnsberg (voraussichtlich Ende 2017).
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags






C2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags


































Welche Handlungsfelder zur Integration von Zuwanderern und zur Förderung des Zusammenlebens mit der Bevölkerung vor Ort stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt? Bitte geben Sie an, ob sich das Handlungsfeld auf die Gesamtstadt oder das Quartier bezieht bzw., ob es sich um ein Projekt handelt.


































C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
















































Einzelprojekte
Einzelprojekt 1























Einzelprojekt 2























Anlagen
Fotos





