Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Der Kreis RE lebt von seiner Vielfalt. Auch die Integration von Neuzuwanderern ist politisch gewollt und wird von einem großen Teil der Bevölkerung unterstützt. Um die Kräfte der zehn Kommunen im Kreis RE zu bündeln, um Akteur*innen zusammenzubringen, die haupt- und ehrenamtlichen Strukturen transparent zu machen, wird eine gemeinsame Handlungsstrategie erarbeitet. Hierbei geht es darum, in einem so großen Kreis mit sehr selbständigen Städten einen Austausch zu ermöglichen und sowohl inhaltlich wie auch organisatorisch Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Vorgehensweise aufzuzeigen, aber auch die Vielfalt der Herausforderungen, die in den einzelnen Handlungsfeldern der Integration in den Städten unterschiedlich sein können, zu diskutieren, dabei Lösungsansätze aufzuzeigen, kreisweite Aufgabenstellungen herauszustellen und Kooperationen anzubieten und zu begleiten Mit methodisch und didaktisch vielfältigen Mitteln werden hierbei sowohl die Bestandsaufnahme, als auch die Entwicklung einzelner Prozesse und die Bündelung von Informationen erarbeitet. Klar ist bereits jetzt: auch das Integrationskonzept lebt von der Vielfalt der Akteur*innen im Kreis- und die Aktualität dieses Vorhabens ist in jedem Fall gewährleistet.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Ausgangssituation in der Kommune:
Im Kreis Recklinghausen, dem bevölkerungsreichsten Kreis Deutschlands, haben in den Jahren 2015/16 und 2017 in den zehn kreisangehörigen Städten viele Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und anderen Staaten ein neues Zuhause gefunden. Ende 2016 lebten im Kreis Recklinghausen insgesamt 634.649 Menschen, davon hatten 120.000 einen Migrationshintergrund und rund 71.000 waren Ausländer. Die Kommunen sind hier gefordert, um eine individuelle Betreuung und Begleitung der Asylsuchenden zu ermöglichen, die nur gemeinsam mit vielen Akteuren und ehrenamtlichen Helfern organisiert werden kann. In einem so großen Kreis mit sehr selbständigen Städten ist dies eine mit anderen Kommunen und gerade kreisfreien Städten nicht zu vergleichende Herausforderung, da die Kommunikation der Akteure und die Strukturen der Integrationsarbeit insgesamt ganz anders ist, aber auch innerhalb der kreisangehörigen Städte aufgrund ihrer Größe noch einmal unterschiedliche Strukturen existieren. Hinzu kommen die haupt- und ehrenamtlichen Strukturen, die man in allen Kommunen findet.
In der Umsetzung treten auf unterschiedlichen Ebenen Herausforderungen, aber auch Barrieren auf, welche unter Umständen eine Zusammenarbeit oder optimierte Vorgehensweise hinauszögern bzw. verhindern können. Zu unterscheiden sind hier Barrieren auf der individuellen Ebene der haupt- und ehrenamtlichen Akteure, auf der organisatorischen Ebene einzelner Fach- und Aufgabenbereiche und auf der kommunalen Ebene zwischen Städten und dem Kreis.
Barrieren müssen ausgeräumt werden und hierfür muss ein Verfahren entwickelt werden, um zu einer vernünftigen und gemeinsamen Handlungsstrategie zu finden, die die Unterschiede der Städte aufnimmt, aber trotzdem die „Einheit in der Vielfalt“ herausarbeitet. Für die Menschen, die in den Kreis Recklinghausen kommen und hier ein neues Zuhause finden, sind diese unterschiedlichen Strukturen, Ebenen und Akteure nicht nachvollziehbar. Hier hat es sich das Kommunale Integrationszentrum des Kreises zur Aufgabe gemacht, die Integrationsarbeit in den Vordergrund zu rücken und unter Berücksichtigung der Individualität der 10 Städte inhaltliche Probleme in einzelnen Handlungsfeldern, individuelle Vorgehensweisen und Akteure/Akteursgruppen zusammenzubringen und eine Plattform für den Austausch und Unterstützung in der Umsetzung zu bieten.
Anlass
In den Jahren 2015 und 2016 war auch im Kreis Recklinghausen die „Versorgung“ der Menschen, die in den Kreis gekommen sind, vorrangig. Sehr schnell zeigten sich auf der Kreisebene die unterschiedliche Vorgehensweisen und Strukturen in den Städten. Akteure wussten nicht voneinander, Angebote der Integration endeten an den Stadtgrenzen und ehrenamtliche Akteure organisierten sich selbständig bzw. waren nicht in die städtischen Strukturen einbezogen. Hier setzte das Kommunale Integrationszentrum des Kreises mit seiner gesetzlich vorgesehenen koordinierenden Arbeit an.
Aus unterschiedlichen Gesprächen ist die Idee entstanden, den Akteuren eine Möglichkeit zu bieten, sich auszutauschen, zu vernetzten und ihre Probleme in der täglichen Arbeit zu benennen. Wie kann der Kreis Recklinghausen mit seinen zehn Städten eine neue Heimat für diese Menschen werden und wie können wir uns dieser Herausforderung stellen? Wo können wir kreisweite Prozesse und Aufgaben darstellen und wo müssen individuelle städtische Lösungen gefunden, aber transparent dargestellt werden? Wie können wir aus den täglichen Herausforderungen und den guten praktischen Beispielen voneinander lernen? Es geht jetzt um die Zukunft der Neuzugewanderten im Kreis Recklinghausen - und damit auch um die Zukunft des Kreises Recklinghausen und der zehn Städte im Kreis. Unter Einbezug aller Akteure, Kommunen, Wirtschaft, Zivilgesellschaft sollen grundsätzliche und langfristige Festlegungen zu laufenden Handlungen erfolgen und so aufeinander abgestimmt werden, dass das Gemeinsame im Vordergrund steht und Einzelinteressen in den Hintergrund rücken.
Damit die Integration der Zugewanderten gut gelingen kann, erarbeiten das Kommunale Integrationszentrum des Kreises (KI) und die zehn kreisangehörigen Städte deshalb ein gemeinsames Integrationskonzept. Darunter ist nicht ein Integrationskonzept wie in anderen Kommunen zu verstehen, sondern vielmehr eine Handlungsstrategie, die die Individualität der Integrationsarbeit in den Städten aufnimmt. Denn, was sich in einer Stadt bewährt hat, soll dort auch fortgeführt werden, auch wenn die Vorgehensweise in anderen Städten nicht umsetzbar wäre. In diesem Arbeitsprozess mit allen Akteuren zeigten sich deutliche Unterschiede, die hier einmal anhand des Handlungsfelds Wohnen beispielhaft aufgezeigt werden sollen:
Handlungsfeld Wohnen: Eine der zentralen Fragen bei der Unterbringung von Neuzugewanderten ist die Prioritätssetzung entweder für zentrale Unterkünfte oder für dezentrales Wohnen. In fast allen Städten des Kreises Recklinghausen gilt der Grundsatz, möglichst viele Flüchtlinge in Wohnungen unterzubringen und die zentralen Unterkünfte nur als notwendige Übergangslösungen anzusehen. In einzelnen Städten wird aber die zentrale Unterbringung priorisiert, weil es an Wohnraum insbesondere für 1-2 Personenhaushalte fehlt, die Unterbringung in Sammelunterkünften kostengünstiger sei. In diesen Städten werde nur bei großen Familien Wohnen außerhalb der Unterkünfte befördert.
In dem Prozess haben die Akteure intensiv Vor- und Nachteile einer zentralen oder dezentralen Unterbringung von Neuzugewanderte diskutiert. Ähnliche Diskussionen wurden n Workshops in weiteren sechs Handlungsfeldern geführt. (siehe unten)
Konzeption, Ziele und Zielgruppen
Da eine Handlungsstrategie für die Integrationsarbeit in die bestehende Arbeit und vorhandene bzw. geplante Projekte des Kreises einfließen muss und das Kommunale Integrationszentrum nicht über eigene finanzielle Mittel verfügt, mussten Möglichkeiten und Kooperationspartner gefunden werden. Über das Bundesförderprogramm „Willkommen bei Freunden-Bündnisse für junge Geflüchtete“ wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung eine Prozessbegleitung gestellt. In einem ersten Schritt wurde eine gemeinsame Erklärung der 10 Städte, dem Kreis und „Willkommen bei Freunden“ unterzeichnet, in der man sich auf folgende drei Ziele verständigte:
- Erarbeitung eines kreisweites Integrationskonzeptes für Neuzugewanderte
- Schaffung von Transparenz in der Flüchtlingsarbeit
- kreisweite Zusammenführung der Integrationsarbeit.
In einem zweiten Schritt wurde dazu in einer Workshop-Reihe mit den Akteuren in der Integrationsarbeit (Verwaltungen, Wohlfahrtsverbände, Vereine, Kirchen, ehrenamtlich Tätige, Institutionen, Bildungsträger, Schule, KiTa) zu verschiedenen Themen die aktuelle Situation in allen Städten analysiert, Stärken wurden herausgearbeitet und Bedarfe festgestellt.
Vorgehen und Umsetzung
Es wurden insgesamt sieben Handlungsfelder für den gemeinsamen Prozess identifiziert:
- Wohnen,
- Bildung und Sprachförderung 0-14 Jahre und ab 15 Jahre,
- Sicherheit und Rassismus,
- Sport,
- Integration in Ausbildung und Arbeit,
- bürgerschaftliches Engagement,
- Familie, Kinder, Frauen und Jugendliche.
Rund 30 Teilnehmende waren bei den einzelnen Workshops, die in den kreisangehörigen Städten und im Kreishaus stattfanden, jeweils dabei. Zu allen Workshops wurde jeweils eine „Klimakonferenz“ durchgeführt und entlang der Wettersymbole die Situation in den Städten/im jeweiligen Handlungsfeld diskutiert. Die Klimakonferenz arbeitet mit vier anschaulichen Wettersymbolen: Sonne, Wolke, Blitz und frischer Wind.
Sonne: Hier scheint die Sonne – das sind die Stärken.
Wolken: Hier verdunkeln Wolken den Himmel – das beeinträchtigt die klare Sicht.
Gewitter: Hier herrscht Gewitterstimmung – das muss sich unbedingt ändern.
Wind: Hier weht ein frischer Wind – das wäre eine gute Idee.
Die Mitarbeitenden aus dem Kreis und den Städten führten gemeinsam die Klimakonferenzen zu wechselnden Themen durch. Es gab vier Stellwände mit der jeweiligen Wetterrichtung, die dann nacheinander von den Teilnehmern besucht wurden. Die Gruppen haben untereinander diskutiert und wurden dabei von zwei Mitarbeitern des KIs begleitet.
Nachdem jede Gruppe jede Wetterrichtung bearbeitet hat, hat jeder Teilnehmer pro Wetterrichtung die für ihn wichtigste Aussage bepunktet.
Das Ergebnis ist eine „Ist-Analyse“/ Bestandsaufnahme der Situation zum Zeitpunkt des jeweiligen Workshops. Berücksichtigt werden muss dabei, dass die Teilnehmenden, die zur Analyse der Situation beigetragen haben, ganz unterschiedliche Funktionen innehaben. Das wirkt sich sehr positiv auf das Ergebnis aus, denn so konnte die Situation aus verschiedenen Perspektiven (z.B. eines Verwaltungsmitarbeiters, einer Ehrenamtlerin oder eines Lehrers, etc.) beleuchtet werden. Natürlich ergeben sich in diesem Prozess auch unterschiedliche Ansichten zur Problemlage, die sehr lösungsorientiert und mit großem Engagement diskutiert wurden. Der letzte Workshop dieser Reihe wurde mit rund 60 Geflüchteten und den Akteuren durchgeführt. Die Geflüchteten selbst konnten sich zu den Handlungsfeldern Bildung, Integration in Arbeit, Wohnen und Sport&Freizeit äußern. Die Aussagen wurden in die Auswertungen aufgenommen.
Flankierend zu den Workshops gibt es seit dem 10. Februar 2017 ist als ein erstes, für alle nutzbares Ergebnis der Zusammenarbeit eine Datenbank im Internet verfügbar. Die über die Internetseite des Kreises Recklinghausen erreichbare Datenbank stellt kreisweit die Angebote der Integration für Migranten, für Flüchtlinge sowie die Ansprechpartner zusammen. Mit Hilfe der Datenbank soll die Suche und der Zugang nach passenden Angeboten erleichtert werden und in und zwischen den Städten Transparenz hergestellt werden. Akteure können selber ihre Angebote dort einstellen. Die Datenbank wird aktuell um Good Practice Beispiele und Ansprechpartner/-Innen erweitert.
Ergebnisse und Erreichtes
Bilanz der Workshop-Reihe in Stichworten
- Der Austausch insgesamt und die Kenntnis anderer Akteure durch die Workshopreihe wurde sehr positiv bewertet.
- Großes Interesse der Teilnehmenden am Thema Integration und an einem regelmäßigen Austausch.
- Gute Resonanz mit rund 250 Teilnehmenden an den 8 Workshops zu den Handlungsfeldern darunter auch zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger. Des Weiteren nahmen über 100 Personen an der Abschluss-Veranstaltung teil. Darunter auch zahlreiche Neuzugewanderte.
- Ehrenamtliche begrüßen den gleichberechtigten Austausch auf Augenhöhe mit den hauptamtlichen Akteuren.
- Im Abschlussworkshop stellen Neuzugewanderte in den Themenfeldern Sport, Sprachbildung und Freizeit, Wohnen sowie Integration in Arbeit ihre Bedürfnisse und Erwartungen an eine gelingende Integration dar.
Durch den Austausch in den Workshops konnten aktuelle Bedarfe aufgenommen und teilweise dazu bereits Angebote unterbreitet werden wie z.B.
- Planung niedrigschwelliger Qualifikationen für geflüchtete Frauen im Bereich der Betreuung von Pflegebedürftigen Menschen (Basisqualifizierung im Rahmen der Unterstützungsangebote im Alltag nach AnFöVO) mit Beratungscafé;
- Fortbildungsreihen für ehrenamtlich Tätige sowie Multiplikator/-innen in der Flüchtlingsarbeit über das Landesförderprogramm KOMM-AN NRW;
- Ausbau der Seiteneinsteigerberatung und Informationsveranstaltungen zur Beratungsstruktur;
- Organisation von Info-Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen wie z.B. zum Schulbesuch und der Schulplatzvergabe für Seiteneinsteiger;
- Vorbereitung eines Tages der Begegnung zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Fluchterfahrung im März 2018;
- Vorbereitung von Info-Veranstaltungen zu verschiedenen Berufsfeldern im gemeinsam mit dem Jobcenter;
- Kooperation mit dem Kreissportbund eine Veranstaltung „Integration durch den Sport und „Fit für die Vielfalt im Sport Infobroschüre zum Sport.
Das KI hat die Ergebnisse und Informationen aus den Workshops aufgearbeitet und in einer 80-seitigen Broschüre veröffentlicht (siehe Anlage) Die Ergebnisse wurden auf einem gemeinsamen Fachtag am 28.11.2017 allen Akteuren zur Verfügung gestellt. Das kreisweite Integrationskonzept ist „work in progress“, das heißt, es kann nicht als fertiges Dokument verstanden werden und muss sich immer wieder an die veränderte Situation anpassen. Zudem kann jede Stadt Ideen und Anregungen aus dem Konzept verwenden und diese an die spezifische Situation in der eigenen Kommune anpassen. Je nach Handlungsfeld kann geschaut werden, ob eine städteübergreifende Zusammenarbeit sinnvoll und gewünscht ist und wie weiterer Austausch, Zusammenarbeit und gemeinsame Umsetzung von Handlungsschritten erfolgen kann.
Am abschließenden Fachtag ging es darum, zu den einzelnen Handlungsfeldern anhand der Ergebnisse der bisherigen Workshops Ziele zu formulieren, Handlungsschritte/-empfehlungen zu erarbeiten und sich darauf zu verständigen, wer die Akteure und Kooperationspartner im jeweiligen Handlungsfeld sind und wer mit wem an der Umsetzung der Handlungsschritte/-empfehlungen arbeiten muss. Eine weitere Fragestellung war, wie und wo das Kommunale Integrationszentrum einen kreisweiten Prozess unterstützen kann.
Die Ergebnisse des Fachtags werden aktuell ausgewertet und sollen in ein kreisweites Gesamtkonzept einfließen, dessen Umsetzung dann vom Kommunalen Integrationszentrum initiiert, begleitet und überprüft wird. Sie fließen in die Arbeit des Kommunalen Integrationszentrums ein und werden Schwerpunkte der künftigen Aufgaben. Das Gesamtkonzept soll von den kreisangehörigen Städten als Grundlage für ein Integrationskonzept vor Ort in der jeweiligen Stadt dienen. Dies wir momentan mit einer kreisangehörigen Stadt probiert, um den anderen eine entsprechende Hilfestellung geben zu können.
Wie oben bereits erwähnt, konnte der hier dargestellte Prozess und die dabei erzielten Ergebnisse nur durch die Bündelung unterschiedlicher Ressourcen erreicht werden:
- Zentral waren die personellen Ressourcen des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Recklinghausen aber auch die engagierte Mitarbeit von Beschäftigten bei den Städten, regionalen Fachleuten und Ehrenamtlern.
- Über das Bundesförderprogramm „Willkommen bei Freunden-Bündnisse für junge Geflüchtete“ wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung eine Prozessbegleitung gestellt.
- Über das Landesförderprogramm KOMM-AN NRW konnten Fortbildungsreihen für ehrenamtlich Tätige sowie Multiplikator/-innen in der Flüchtlingsarbeit durchgeführt werden.
- Der gesamte Prozess des kreisweiten Integrationskonzeptes wurde außerdem im Rahmen des Bundesförderprogramms „Zukunftsstadt“ in eine Vision 2030 für den Kreis Recklinghausen eingebunden.
- In einem zweijährigen EU-Projekt mit den Partnerkreisen Wodzislaw in Polen, Sörmland in Schweden und Jelgava in Lettland wurde das Thema „Leben und Vielfalt im Quartier und Neuzuwanderung ebenfalls aufgenommen. Das EU-Projekt ermöglichte neue Einblicke für die lettische und polnische Delegation in die Versorgung, Begleitung und Integration von Flüchtlingen, welche in den jeweiligen Ländern zu diesem Zeitpunkt nicht existent und von der Öffentlichkeit mit Angst und Ablehnung betrachtet wurden.
Das Zusammenwirken der hier dargestellten Teilprojekte und die stetige Reflexion der Ergebnisse stellen gebündelt das „Integrationskonzept“/die Handlungsstrategie des Kreises Recklinghausen dar. Als aktuelles und anpassungsfähiges Dokument, ist es ein hilfreiches Handlungskonzept für jede einzelne der zehn Kommunen im Kreis und kann auch anderen Städten und Kreisen als Anhaltspunkt für eigene Bestrebungen sein, die Integrationsarbeit konzeptionell zu verankern. In einer Stadt des Kreises wird aktuell auf dieser Grundlage ein städtisches Integrationskonzept erstellt. Das Kommunale Integrationszentrum wird in die Erarbeitung eingebunden und wird hier die kreisweiten Erkenntnisse einbringen. Die Vorgehensweise wird den anderen Städten vorgestellt, um mögliche Wege zur Erarbeitung eines individuellen Integrationskonzeptes aufzuzeigen. Nicht alle Städte im Kreis haben die personelle Ressource für die Arbeit an einem Integrationskonzept. Auch hier ist der dargestellte kreisweite Prozess und die weitere Arbeit den Kommunalen Integrationszentrums wichtig, da durch das Kommunale Integrationszentrum Transparenz hergestellt und Unterstützung angeboten wird. Nicht jede Stadt muss ein eigenes Konzept erstellen, aber kreisweite Gemeinsamkeiten sollten transportiert und transferiert werden. Das Kommunale Integrationszentrum wird die guten Beispiele aus der Praxis ebenfalls in der Datenbank mit Ansprechpartnern darstellen, damit die Akteure darauf zugreifen und miteinander in Kontakt kommen können.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags






C2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags


































Welche Handlungsfelder zur Integration von Zuwanderern und zur Förderung des Zusammenlebens mit der Bevölkerung vor Ort stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt? Bitte geben Sie an, ob sich das Handlungsfeld auf die Gesamtstadt oder das Quartier bezieht bzw., ob es sich um ein Projekt handelt.


































C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
















































Einzelprojekte
Einzelprojekt 1























- In einem halbjährlichen Fortbildungsprogramm werden anhand der aktuellen Themen und der aufgenommenen Bedarfe Schulungen für Ehrenamtliche und Hauptamtliche angeboten.
- Es werden unterschiedliche Themen aufgenommen wie z.B. Traumatisierte/Zugänge zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt/geflüchtete Frauen/Verkehrssicherheitstraining/Haltung/interkulturelle Kompetenz/Rechtsextremismus –Rassismus-Stammtischparolen.
- Zu den Themenabenden kommen immer Experten und Haupt- und Ehrenamtliche, die neben dem inhaltlichen Input immer auch die Gelegenheit des intensiven Austausches nutzen.
- regelmäßige Stammtische von Ehrenamtlichen
Einzelprojekt 2























Gemeinsam mit dem Kreissportbund will das Kommunale Integrationszentrum die Möglichkeiten des Sports aufzeigen. Die Migrantenorganisationen, Vertreter aus Vereinen, kommunale Vertreter und Integrationsratsmitglieder wurden eingeladen und über die Möglichkeiten des Sports informiert. Daraus soll ein regelmäßiges Netzwerk entstehen