Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Leicht übertragbar, Öffentlichkeitswirksam, fast Kostenneutral, Gender Orientiert, Partizipativ, Demokratisch, Hilfe zur Selbsthilfe, Langfristig, gut geeignet für alle Kommunen und mit wenig Aufwand verbunden, all dieses ist unser Beitrag zum Wettbewerb.
In der Samtgemeinde Elm-Asse wird ein besonderes Integrationskonzept gefahren. Denn hier sind die Flüchtlinge selbst für ihre eigene und die Integration ihrer Mitmenschen verantwortlich. Wir als Samtgemeinde Elm-Asse wollten kein vorgefertigtes Integrationskonzept auf Papier, was über unsere Flüchtlinge gestülpt wird, aber Dinge beinhaltet die vielleicht aus unserer Sicht wichtig sind, aber nicht aus Sicht der Flüchtlinge, weil Ihre Lebenswirklichkeit eine ganz andere ist oder sich eh ständig verändert. Diese Konzepte kosten meist viel Geld aber es ist nicht sicher gestellt, dass die Maßnahmen überhaupt greifen oder die Flüchtlinge diese überhaupt annehmen. Natürlich gibt es auch bei uns Dinge die wichtig und unerlässlich sind z.B. das erlernen der Sprache oder die Integration in den Arbeitsmarkt und die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Aber auch dieses wird nicht durch Kurse, Seminare oder andere teure Maßnahmen erreicht, sondern ganz allein durch unsere Migranten selbst. Unser Konzept fußt nämlich auf dem wichtigsten Faktor den all diese Menschen gemein haben, ihren Zusammenhalt, ihren Sinn für die Gemeinschaft und die Familie.
Wir als Samtgemeinde schaffen es all unsere Flüchtlinge innerhalb von kürzester Zeit zu mobilisieren und zu begeistern, mit einem einzigem hauptamtlichen Mitarbeiter und zwei 400 € Kräften rund 400 Flüchtlinge optimal in unsere ländliche Kommune zu integrieren, mit gerade einmal 3.000 € p.a. Integrationsbudget, welches 7,50 € pro Flüchtling entspricht (zuzüglich ggf. Kosten für Unterkunft). Unsere Angebote sind stets ausgelastet und sowohl Männer als auch Frauen nehmen gleichmaßen an unserer Gemeinschaftsleben teil. Die Ausbildungsabbruchquote liegt bei 0 %, Kinder gehen regelmäßig in die Schulen und auch Straftaten gibt es kaum. Selbst an diesem Wettbewerbsbeitrag schreiben unsere Geflüchteten mit. In Sportvereinen engagieren sie sich ehrenamtlich und auch Jugendleiterausbildung werden absolviert und alles nur, weil man die Flüchtlinge mit Respekt, Vertrauen und einer großen Partizipationsmöglichkeit ausstattet, dem Flüchtlingsrat.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Die Samtgemeinde Elm-Asse ist eine ländliche Kommune im Landkreis Wolfenbüttel, die aus 33 Ortsteilen mit 12 Gemeinden besteht und das zu Hause von rund 18.000 Menschen ist. Die Samtgemeinde ist zu dem seit dem 01.01.2015 eine Fusionskommune aus den Samtgemeinden Schöppenstedt und Asse, die sich im Rahmen des Zukunftsvertrages des Landes Niedersachsen für einen Schuldenerlass des Landes zusammen getan haben. Diese Fusion führt nochmal zu einer besonderen Belastung, da eine Haushaltkonsolidierung im Rahmen des Zukunftsvertrages fest geschrieben ist. Die Flüchtlingswelle traf insofern insbesondere die Samtgemeinde besonders hart, da kaum Haushaltsmittel zur Verfügung standen und stehen.
Trotzdem entschloss man sich mit Herrn Cacalowski, Sozialpädagoge B.A., der gerade frisch von der Hochschule kam, einen hauptamtlichen Integrationsbeauftragten einzustellen. Man erwartete nun von ihm ein Integrationskonzept zu entwickeln was möglichst kostenneutral ist und eine gute Integration von Geflüchteten ermöglicht. Integration fast ohne Kosten ? Im ländlichen Raum? Mit Ortschaften wo zweimal am Tag ein Bus fährt und Flüchtlinge wohnen?
Herrn Cacalowski kam dann die Idee ein Integrationskonzept zu entwickeln, welches möglichst kostenneutral, leicht anwend- und kopierbar, innovativ, paritzipativ ist und den Flüchtlingen auch langfristig Hilfe zur Selbsthilfe ermöglicht. Er stellte jedoch schnell fest, dass eine Integration der Flüchtlinge ohne Dolmetscher nicht möglich ist, also schaffte er es, zwei Dolmetscher auf 450 € Basis einzustellen. Mit Hilfe der Dolmetscher konnten 75 % der Flüchtlinge zur Gründungsveranstaltung des Flüchtlingsrates geladen werden. Diese Gründungsversammlung konnte nun einen Vorstand wählen, der mit Herrn Cacalowski und der Politik eng vernetzt sein würde, so setzte sich die Samtgemeindebürgermeisterin Frau Bollmeier dafür ein, dass der Vorsitzende des Rates eine beratende Stimme im Sozialausschuss bekommt.
Die Idee bei der Gründungsversammlung war zunächst, dass jeder jeden wählen konnten. Die unterschiedlichen Sprachen, Herkunftsstaaten und die Tatsache, dass teilweise zum ersten Mal im Leben frei gewählt wurde ließen diesen Gedanken aber schnell verwerfen, da auch die Dolmetscher an ihre Grenzen kamen. Die Flüchtlinge schlugen nun vor, ihre Vertreter nach Sprache zu wählen und das auch drei Frauen die 6 Plätze des Flüchtlingsrates fest besetzen sollten, dieses wurde in die Tat umgesetzt. Der Flüchtlingsrat besteht nun aus 6 Menschen unterschiedlicher Nationen wovon drei Frauen sind. Dieser Flüchtlingsrat trifft sich nun mit Herrn Cacalowski in regelmäßigen Abstand und übt somit selbst Demokratie aus, dabei musste erstmal vieles gelernt werden z.B. das man abstimmen muss um einen Beschluss zu fassen und jeder die gleiche Stimme hat.
Dieser Flüchtlingsrat ist mit der Zeit gewachsen, die Migranten haben sich über Whatsapp organisiert, jeder hat jeden seiner Sprachvolksgruppe in einer eigenen Whatsappgruppe und der Vorstand hat eine mit dem Integrationsbeauftragten. Dieses ermöglicht es in kürzester Zeit einen Kontakt mit allen Geflüchteten innerhalb der Samtgemeinde zu erreichen und möglichst viele in Projekte oder Integrationsmaßnahmen einzubinden, auch das Feedback ob die Maßnahme passt oder nicht wird rasend schnell gegeben. Die Maßnahmen gehen so nicht an den Geflüchten vorbei, es ist jederzeit klar was für Probleme bei den Flüchtlingen anliegen und es kann mit den Menschen gearbeitet werden und nicht an ihnen vorbei. Es wird also kein Cent zu viel ausgegeben und die Leute nehmen auch sicher teil, da sie vor den anderen Menschen ihrer Volksgruppe nicht als ,,Außenseiter" oder ,,Integrationsverweigerer" darstehen wollen.
Der Flüchtlingsrat kann aber auch eigene Projekte durchführen, so war z.B. die Beteiligung am Stadftest mit einem eigenen Stand und einem eigenen Showakt ein eigener Wunsch der Flüchtlinge. Auch hier konnten innerhalb kürzester Zeit über das System des Flüchtlinsgrates, so viele Helfer/innen gewonnen werden, dass einigen wieder abgesagt werden musste. Auch im Jugendbereich ist der Flüchtlingsrat sehr hilfreich, so haben wir durch ihn genug Jugendliche zusammen bekommen die eine Jugendleiterausbildung absolvieren und dadurch wieder lernen Verantwortung zu übernehmen. Auch im Frauenbereich hat der Flüchtlinsgrat einen Frauencomputerkurs organisiert, der Frauen den Einstieg ins Berufsleben durch das erlernen am PC erleichtern soll. Sportvereine oder Wohlfahrtsverbände die Ehrenamtliche brauchen, können sich auch an den Flüchtlingsrat wenden, welcher dann bei der Vermittlung von motivierten Geflüchteten hilft. Im Arbeitsbereicht ist durch die Unterstützung des Flüchtlingsrates die Abbruchquote bei 0 %, da die Flüchtlinge eher zu Herrn Cacalowski gehen, so dass noch reagiert werden kann und die Maßnahmen besser angepasst werden können, da der Flüchtlingsrat besser die Bedürfnisse dieser Menschen versteht. Auch politisch ist der Flüchtlingsrat durch den beratenden Sitz im Sozialauschuss eingebunden. Auch Straftaten gibt es in der Samtgemeinde kaum, da die Flüchtlinge wissen, dass es auf alle zurück fällt und somit der Druck auf den einzelnen viel höher ist sich zu integrieren und anzupassen.
Selbst auch in interkulturellen Wochen mit einem Stand beim Landkreis oder einer Spende für Obdachlose, als Zeichen für die Wertschätzung und das anerkennen der erhaltenden Hilfeleistung und das auch Flüchtlinge wissen, dass es anderen Menschen auch schlecht geht, sind nur weitere positive Entwicklungen.
Auch an Runden Tischen mit Ehrenamtlichen und den Trägern der Flüchtlingsarbeit in Elm-Asse nimmt der Flüchtlingsrat teil. Auch die Ehrenamtlichen spüren also, dass direkte Feedback und auch die direkte Dankbarkeit der Geflüchteten selbst, was viel mehr bringt als jeder Ehrenamtstag um danke zu sagen.
Ebenfalls wurde gemeinsam mit dem Flüchtlingsrat, Schülern der örtlichen Hauptschule und einer interkulturellen Jugendgruppe der Kreisjugendpflege ein Mobilitätsprojekt entwickelt, welches die Mobilität aller Einwohner eines Dorfes erhöht. So wurden gemeinsame Bänke gebaut, welche ein Schild tragen mit der nächsten Ortschaft, der nächst größernen Stadt oder einfach nur Pause. So kann jeder auf der Bank verweilen, aber auch die ältere Dame aus dem Ort von einer bekannten spontan zum Einkaufen mitgenommen werden. Diese Bänke wurden von allen zusammen gestaltet und den Bürgermeistern übergeben, so dass der Flüchtlingsrat sogar, dass ländliche Mobilitätsproblem ein Stück weit gelöst hat und sich somit für alle sozial engagiert.
Eine Evaluation erfolt in Form eine jählrich abgefassten Integrationsberichtes in dem alle Soll/Ist Zahlen aufgeschlüsselt werden und gegenübergestellt. Dieser Bericht befindet sich jedoch noch in Planung.
Allein schon an diesen Beispielen sieht man die Funktionalität dieses System und die Chancen die es birgt, ohne große Kosten zu verursachen. Die Integration in unserer Gemeinde erfolgt also einfach durch die Geflüchteten selbst mit einer größt möglichen Eigenverantwortung über den Demokratiegedanken in dem alle Politik, Verwaltung, Öffentlichkeit und Geflüchtete gemeinsam an einem Strang ziehen. Integrationsarbeit in Elm-Asse ist viel mehr, nicht nur ein Beitrag für einen, sie ist gelebte Integration mit einem ganz einfachen Konzept.
Hinweis: An dieser Beschreibung haben ganz bewusst auch Mitglieder des Flüchtlingsrates mitgeschrieben, entsprechende Rechtschreibfehler wurden daher nicht korrigiert, auch um zu zeigen, dass Deutsch lernen dank des Flüchtlingsrates kein größeres Problem ist.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags






C2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags


































Welche Handlungsfelder zur Integration von Zuwanderern und zur Förderung des Zusammenlebens mit der Bevölkerung vor Ort stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt? Bitte geben Sie an, ob sich das Handlungsfeld auf die Gesamtstadt oder das Quartier bezieht bzw., ob es sich um ein Projekt handelt.


































C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
















































Einzelprojekte
Einzelprojekt 1























Im Projekt Mitfahrerbänke wird die Mobilität im ländlichen Raum erhöht, so haben Jugendliche (Deutsche, Flüchtlinge und eine interkulturelle Jugendgruppe) gemeinsam Bänke gebaut, welche allen Menschen in unserer Flächenkommune zu Gute kommen. In diesem Projekt wurden Bänke gebaut, welche mit Schildern an einer Art Stamm versehen sind. Auf diesem Schildern stehen entsprechende Zielorte oder halt einfach nur Pause. Diese Bänke sind bunt und individuell gestaltet. Beim Bau wurde gemeinsam das Fastenbrechen währeend des Ramadans begangen und sowohl Flüchltingsjugendliche als auch Deutsche Jugendliche kamen sich außerhalb der Schule näher. Die Bänke sind nun in allen Ortschaften verteilt worden und dienen nun entweder als Sitzfläche für ältere Menschen oder als Transportmittel außerhalb der Reihe für die Dorfgemeinschaft. Ein einfach Projekt, welches sowohl den Zusammenhalt der Jugendlichen fördert und nebenbei noch etwas für die Gesamtmobilität aller im ländlichen Raum tut.
Einzelprojekt 2























Anlagen
Fotos



