Kommune und Wettbewerbsbeitrag im Überblick
Einwohnerzahl |
112.450 |
Bundesland |
Brandenburg |
Titel des Beitrags |
Konzeption zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Landkreis Oberspreewald-Lausitz |
Schwerpunkt des Beitrags |
Im Zentrum des Wettbewerbsbeitrags steht ein nach Handlungsfeldern differenziertes und jeweils nach Ausgangslage, Bedarfen und Zielen strukturiertes, partizipativ erarbeitetes Integrationskonzept. |
Kontakt
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Kathrin Tupaj |
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Der ländlich geprägte Landkreis Oberspreewald-Lausitz liegt im Süden des Landes Brandenburg an der Grenze zu Sachsen. Er besteht aus kleineren Städten und Gemeinden, die drei Ämtern zugeteilt sind. Mit seinen Wirtschaftsstandorten Großräschen, Lauchhammer, Schwarzheide und Senftenberg ist der Landkreis einer von fünf regionalen Wachstumskernen in Brandenburg. Die Bevölkerungszahl im Landkreis geht seit 1990 (gut 166.000 Personen) kontinuierlich zurück: Im Jahr 2015 lebten noch knapp 112.500 Personen im Kreis. Gleichzeitig stieg hier der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund seit dem Jahr 2010 an, wenngleich der Ausländeranteil von 3,4 % im Jahr 2017 insgesamt vergleichsweise gering ist.

Ausgangslage war die Erkenntnis, bislang vorwiegend auf die Verwaltung beschränkte Überlegungen zu Integrationsfragen ausweiten zu müssen, wofür ein wesentlich breiterer Akteurskreis einbezogen werden sollte. Im Zentrum dieses Partizipationsprozesses stand eine Zukunftswerkstatt. In deren Rahmen setzten sich unter anderem Vertreterinnen und Vertreter von Politik und Verwaltungen, von Bildungseinrichtungen, Wirtschaft und überregionalen Institutionen sowie aus der Sozialarbeit, Fachkräfte aus dem Bereich Unterbringung sowie Migrantinnen und Migranten – insgesamt gut 100 Personen – in acht Diskussionsrunden zu Integrationsbelangen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz kritisch auseinander. Dabei standen die Fragen „Wie leben wir miteinander? Wie wollen wir miteinander leben?“ im Vordergrund, entlang derer Handlungsbedarfe unter anderem in den Bereichen Bildung, Arbeit, gesellschaftliches Zusammenleben, Umgang mit Diskriminierung und Rassismus diskutiert wurden.
Die zentralen Diskussionsergebnisse im Sinne von Empfehlungen flossen in Form eines Leitfadens in die „Konzeption zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Landkreis Oberspreewald-Lausitz“ ein. Der Leitfaden dient Integrationsakteuren innerhalb und außerhalb der Verwaltungen – also neben der Verwaltungsmitarbeiterschaft auch Beratungsdiensten, Bildungsträgern usw. – als Hilfestellung mit Blick auf eine stärkere interkulturelle Öffnung und die Entwicklung von mehr Toleranz und Akzeptanz: „Es gilt im Landkreis Oberspreewald-Lausitz eine Anerkennungskultur unter Einbeziehung aller am Integrationsprozess Beteiligten aufzubauen. Eine Kultur, die Rahmenbedingungen schafft, damit Menschen mit Migrationshintergrund eine Orientierung und Anerkennung finden. Der Abbau von Vorurteilen und Diskriminierung in der Gesellschaft ist zu fördern“ (aus dem Wettbewerbsbeitrag). Das Konzept wurde von den Mitgliedern des Kreistages am 22.06.2017 befürwortet.
Begründung der Prämierung
Basierend auf differenzierten Überlegungen zu Integration im Landkreis Oberspreewald-Lausitz wurde ein detailliertes, nach Handlungsfeldern differenziertes und jeweils unter anderem nach Ausgangslage, Bedarfen und Zielen strukturiertes Integrationskonzept erarbeitet.
- Die Konzepterarbeitung erfolgte stark partizipativ unter Einbeziehung von Migrantinnen und Migranten sowie Migrantenselbstorganisationen.
- Der Kreistag unterstützt das Konzept ausdrücklich und gibt ihm damit politische Rückendeckung.
- Der Landkreis bleibt weder auf der konzeptionellen Ebene stehen noch favorisiert er eine überwiegende „Top-down“-Ausrichtung – dies zeigen die beiden ebenfalls eingereichten Einzelprojekte, bei denen es um Beteiligungsformate für alle Bevölkerungsgruppen sowie um umfassende Informationsmöglichkeiten für Geflüchtete geht.
Zum Originalwettbewerbsbeitrag des Landkreises Oberspreewald-Lausitz.