Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Die Stadt Herdecke erstellt gemeinsam mit dem Institut für interdisziplinäre Beratung und interkulturelle Seminare - Ibis Institut - ein kommunales Integrationskonzept. Schwerpunkte des Konzeptes sind die Bereiche, Ausbildung und Arbeit, Quartiere und Wohnen, Sprache und Bildung, sowie Engagement und Teilhabe. Das gesamte Projekt trifft auf große Zustimmung in der Bevölkerung und wird in der Breite von kommunalen und nichtstädtischen Akteuren (Wohnungsbaugesellschaften, Vereinen, Bürgerstiftung, Ehrenamt) unterstützt und begleitet. Der Zugang zu wichtigen Ressourcen wie Erziehung, Bildung, Ausbildung, Beruf, Kultur, Freizeit sowie Gesundheit soll ebenso gewährleistet sein wie die Beteiligung an der räumlichen und sozialen Gestaltung der Stadt. Auf diese Weise sollen bestehenden Grenzen aufgebrochen werden und ein gemeinsames religions- und länderübergreifendes Leben gestaltet werden. Ziel ist es, dass alle Bürger der Stadt von diesem Konzept profitieren und Integration gelebt wird.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Ausgangssituation
Die Stadt Herdecke ist eine mittlere kreisangehörige Stadt mit rd. 24.000 Einwohnern in der Nähe von Hagen und Dortmund. Die Stadt zeichnet sich durch ein breites zivilgesellschaftliches Engagement aus, das durch die Bürgerstiftung (z.B. „Gesundes Pausenfrühstück", Kinder in die Vereine", Hilfsfonds „Kinder in Not" und Ferienfahrten, Sprachkurse für Flüchtlinge) sowie die Werner Richard - Dr. Carl Dörken Stiftung (z.B. Flüchtlingscoach und Fahrzeug für ehrenamtliche Helfer) nicht unerheblich finanziell und organisatorisch unterstützt wird.
Im Rahmen der Flüchtlingskrise in den Jahren 2015 und 2016 wurden knapp 500 Flüchtlinge aufgenommen. Die Unterbringung erfolgte dezentral im gesamten Stadtgebiet. Auch dank des Einsatzes zahlreicher ehrenamtlicher Helfer ist es gelungen, diese Menschen zunächst unterzubringen und zu versorgen. Dies geschah allerdings noch wenig vernetzt und sehr spontan. In dieser Zeit haben sich Parallelstrukturen herausgebildet, die nur wenig vernetzt mit anderen Einrichtungen im Kreisgebiet arbeiten.
Anlass
Um diesen Personenkreis langfristig zu integrieren und die Arbeit sämtlicher Akteure zu vernetzen, hat der Rat der Stadt Ende 2016 den Beschluss gefasst, ein kommunales Integrationskonzept mit der Kernfragestellung „Wie leben wir 2030 zusammen" zu erstellen. Mit einbezogen werden sollten neben den neu angekommenen Flüchtlingen und Asylbewerbern auch Menschen mit Migrationshintergrund, die schon länger in Herdecke leben. Ausdrückliche Absicht hierbei war die Erstellung eines innovativen kommunalen Konzeptes, das kurz- bis mittelfristig die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund unter Berücksichtigung aller Lebensbereiche und aller ehren- und hauptamtlichen Akteure zum Ziel haben soll. Bestehende Grenzen sollen aufgebrochen werden oder aber bei Neubürgern erst gar nicht entstehen. Gleichzeitig sollen auch die vorhandenen, zum Teil gut funktionierenden bürgerschaftlichen Netzwerke unterschiedlichster Couleur und Akteure der Integrationsarbeit für die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Integration gewonnen, vernetzt und Synergien genutzt werden. Integration soll als Gemeinschaftsaufgabe verstanden und angegangen werden.
Konzeption, Ziele und Zielgruppen
Die Integration von Migrantinnen und Migranten erfordert Chancengerechtigkeit und gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und ist eine Herausforderung wie auch eine besondere Zukunftsaufgabe in Herdecke. In diesem Konzept werden auf der Basis einer Ausgangsund Bedarfsanalyse Ziele und Handlungsempfehlungen in wichtigen Handlungsfeldern, die besonders mit Zuwanderung verbunden sind, für eine inhaltlich und strukturell vernetzte Integrationsarbeit in Herdecke unter breiter Bürgerbeteiligung benannt.
Durch die Umsetzung der im Konzept beschriebenen Maßnahmen soll die gleichberechtigte Teilnahme von Migrantinnen und Migranten am öffentlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Leben in Herdecke unterstützt und gestärkt werden. Gleichzeitig werden Toleranz, Akzeptanz und gegenseitiger Respekt zwischen allen Bürgerinnen und Bürgern in unserer Stadt gefördert.
Das Integrationskonzept soll regelmäßig fachlich überprüft und dynamisch weiterentwickelt werden. Hieran beteiligten sich bisher und auch zukünftig vielfältige kommunale und nichtstädtische Akteure, damit das Konzept dem jeweils aktuellen und konkreten Handlungsbedarf in Herdecke entspricht.
Mit Integration ist die gleichberechtigte Mitwirkung an der Gestaltung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für erfolgreiches Miteinander und gleichberechtigten Zugang von · Menschen - unabhängig von ihrer Herkunft - in die. bestehenden Strukturen und Institutionen gemeint. Dies bezieht sich auf die unterschiedlichsten Bereiche und soll ein offenes und gemeinsames Leben fördern.
Das Konzept soll gleichzeitig die Brücke zu einem zukünftig zu startenden lnklusionsprozess für die Gesamtstadt sein.
Sowohl die Konzeptentwicklung als auch dessen Umsetzung richtet sich neben Expertinnen und Experten und Bürgerinnen und Bürgern, die an der Entwicklung mitgewirkt haben als auch an dessen Umsetzung beteiligt werden. Integration soll als gesellschaftliche Aufgabe verstanden werden und mit dementsprechend die gesamte Stadtgesellschaft in den Blick.
Geplantes Vorgehen und Umsetzung
Der Rat der Stadt Herdecke hat in seiner Sitzung am 8.12.2016 den Startschuss gegeben und beschlossen, die Verwaltung mit der Erstellung eines Integrationskonzeptes zu beauftragen. Gleichzeitig wurden hierfür finanzielle Mittel bereitgestellt.
In seiner Sitzung am 08.03.2017 wurde das Thema im Ausschuss für Soziales aufgegriffen und eine Steuerungsgruppe zur Erstellung des Integrationskonzeptes gebildet, die sich aus Vertretern der einzelnen Fraktionen sowie aus Vertretern der Verwaltung zusammensetzt.
In der ersten Sitzung der Steuerungsgruppe am 29.03.2017 bestand die einhellige Meinung, ein externes Institut mit der Erstellung des Konzeptes zu beauftragen. Nach durchgeführtem Ausschreibungsverfahren fiel der Zuschlag auf das Institut für interdisziplinäre Beratung und interkulturelle Seminare - Ibis Institut in Duisburg.
Im ersten Schritt wurden im Rahmen einer IST-/SOLL-Analyse bereits vorliegende Daten erfasst und vorhandene Dokumente und Analysen gesichtet. Parallel hierzu wurden im Rahmen von Experteninterviews zusätzliche Informationen erhoben.
Um möglichst viele Personen für das Thema zu erreichen und eine breite Öffentlichkeit herzustellen, wurde im Vorfeld zum ersten Bürgerforum am 31.05.2017 das Projekt im Rahmen einer Multiplikatorenrunde Herdecker Vereinen und Institutionen vorgestellt.
Am 05.07.2017 fand im Anschluss das erste Bürgerforum statt, dass nach dem Konzept des World Cafés durchgeführt wurde.
Basierend auf die Rückmeldungen aus dem Bürgerforum ergaben sich vier Themenbereiche für die Expertenworkshops:
- Ausbildung und Arbeit
- Sprache und Bildung
- Wohnen und Quartier
- Teilhabe und Engagement
Diese Workshops wurden am 04.10.2017 und 10.10.2017 durchgeführt.
Die in diesem Rahmen gesammelten Ergebnisse werden zu einem Zielbaum gesellschaftliche Integration in Herdecke erstellt und zusammengeführt.
Begleitet wird der Vorgang durch regelmäßige Treffen der Steuerungsgruppe um die Ergebnisse abzustimmen und das weitere Vorgehen zu koordinieren.
Geplant ist das Konzept im Frühjahr 2018 im Rat vorzustellen und zu verabschieden, eine Umsetzung der Maßnahmen erfolgt zum Großteil danach.
Ein wichtiges Ergebnis ist bereits jetzt, dass die Vernetzung der Akteure untereinander sich verbessert hat und die Gesamtstruktur in Herdecke sich besser in die Netzwerke des Kreises einfügt, mehr auf diese zurückgreift und weitere Akteure nach Herdecke holen konnte, die die Integrationsarbeit lokal und als Ergänzung zu den vor Ort bereits tätigen Trägern unterstützen.
Erfüllung der Bewertungskriterien
Einbindung in eine kommunale Gesamtkonzeption mit den Schwerpunkten Integration und Zusammenleben
Das Konzept „Gesellschaftliche Integration in Herdecke" ist die kommunale Gesamtkonzeption zur Integration und zum Zusammenleben verschiedener Kulturen in Herdecke. ·
Basierend auf einer Ist-Soll-Analyse
sowie vier Expertenworkshops ist eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse durchgeführt worden, die u.a. auch Experteninterviews mit ortsansässigen Migrantinnen und Migranten sowie engagierter ehrenamtlicher Helfer beinhaltete.
Verfolgung festgelegter Integrationsziele
In der Konzeption werden Integrationsziele festgelegt, die zielgerichtet verfolgt, laufend durch eine Steuerungsgruppe begleitet und alle zwei Jahre in einer größeren Konferenz mit allen Akteuren der Integrationsarbeit und Bürgerbeteiligung betrachtet und weiterentwickelt werden soll.
Einsatz von Qualitätsmanagement und Evaluation
Mittels eines Zielbaums, der zentraler Bestandteil des Qualitätsmanagements ist, wird die Erreichung der festgelegten Integrationsziele verfolgt. Die Evaluation erfolgt alle zwei Jahre zu den größeren Konferenzen durch eine externe Institution.
Flankierend wird ein Monitoring durchgeführt, das die aktuellen Entwicklungen der Zuwanderung und Integration beobachtet und als Grundlage für die Entscheidungen der Steuerungsgruppe dient.
Verbindlich vereinbarte Vernetzung und Kooperation verschiedener Akteure
Im Rahmen des Entwicklungsprozesses wurden die Akteure der Integrationsarbeit in Herdecke und Umgebung eingebunden und eine verbindliche Kooperation mit diesen in Fragen der gesellschaftlichen Integration vereinbart.
Anlage einer nachhaltigen Integration und eines nachhaltigen Zusammenlebens in der Kommune
Da das Konzept lebendig angelegt ist, ist auch eine Anpassung an die gesellschaftlichen Veränderungen gegeben. Die stärkt die nachhaltige Integration und das nachhaltige Zusammenleben in der Stadt Herdecke.
Verankerung und Unterstützung auf kommunalpolitischer Ebene
Der Prozess der Konzeptentwicklung und -umsetzung wurde von der Kommunalpolitik initiiert und wird in der Steuerungsgruppe, die sich aus Mitgliedern des Sozialausschusses zusammensetzt, eng begleitet.
Berücksichtigung von Gender- und Diversity-Aspekten
Im Gesamtprozess wird auf das soziale Geschlecht Rücksicht genommen. Gleichzeitig wird einen integrativen Ansatz zwischen den Geschlechtern und Kulturen geachtet, um ein Zusammenleben unter Beachtung der jeweiligen Unterschiede zu realisieren.
Ermöglichung eines Know-how-Transfers auf andere Kommunen
Grundsätzlich ist die Methode Konzeptentwicklung und Umsetzung auf anderen Kommunen übertragbar. An verschiedenen Punkten müssen selbstredend jeweils Anpassungen vorgenommen werden.
Die vereinbarten Ziele und deren Erreichung sind hingegen spezifisch für den Sozialraum Herdecke entwickelt und benannt worden, so dass eine Übertragung nur im Sinne eines Gute-Praxis-Projekts denkbar ist (wie z.B. das Projekt „Nachbarn in Ende" http://nachbarschafts-netzwerke.de).
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags






C2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags


































Welche Handlungsfelder zur Integration von Zuwanderern und zur Förderung des Zusammenlebens mit der Bevölkerung vor Ort stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt? Bitte geben Sie an, ob sich das Handlungsfeld auf die Gesamtstadt oder das Quartier bezieht bzw., ob es sich um ein Projekt handelt.


































C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
















































Einzelprojekte
Einzelprojekt 1























Einzelprojekt 2























Anlagen
Fotos




