Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
In Zusammenarbeit des örtli. Kinder- und Jugendzentrums mit Ehrenamtlichen aus dem Arbeitskreis Asyl (Fahrradteam) und der Offenen Jugendwerkstatt Karlsruhe sowie mit Unterstützung der Stadt Ettlingen soll eine offene und integrative Jugend- und Fahrradwerkstatt im Kinder- und Jugend-Zentrum Ettlingen entstehen. Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, insbesondere geflüchteten Menschen, soll die Möglichkeit eröffnet werden, gemeinsam in Projekten handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen und diese direkt anwenden zu können. Das Spektrum reicht von der Ertüchtigung kaputter und älterer Fahrräder bis hin zu einzelnen Projektarbeiten in der Holz- und Metallwerkstatt. Damit soll ein niederschwelliger, offener und lebendiger Ort der Begegnung für Jung und Alt, Einheimische und Zugewanderte geschaffen werden. Das Angebot richtet sich an Menschen jeden Alters und jeder Herkunft, die sich freiwillig und aktiv gestaltend einbringen möchten, und unterstützt die dauerhafte Integration zugewanderter Menschen in unsere Gesellschaft.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Ausgangssituation in der Kommune und Vorstellung der am Projekt beteiligten Akteure (a-d)
a) Stadt Ettlingen
Vielfältige Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten, gelebte Familienfreundlichkeit und ein aktives Seniorenleben zeichnen Ettlingen als attraktive Große Kreisstadt (knapp 40.000 Einwohner) mit historischem Stadtkern im Landkreis Karlsruhe aus.
Im sozio-kulturellem Bereich stehen gleich drei Begegnungszentren für Familien und Senioren sowie mit dem „K 26 – der Begegnungsladen“ eine integrative Begegnungsstätte im Herzen der Stadt als Anlaufstellen für Menschen mit unterschiedlichen Bedarfen und als Orte der Begegnung zur Verfügung.
Um den demografischen und sozialen Herausforderungen zu begegnen, benötigt man jedoch auch in Ettlingen neue Strukturen des Zusammenlebens. Die Einrichtung einer offenen und integrativen Jugendwerkstatt eröffnet die Chance, das Zusammenleben der Generationen und mit den zugewanderten Menschen neu und nachhaltig zu organisieren. Die Entwicklung neuer Konzepte lebt dabei ganz wesentlich von einem starken und identitätsstiftenden bürgerschaftliche Engagement. Dennoch bedarf es bei diesen Prozessen verlässlicher und professioneller Strukturen. Die Kommune ist dabei als „Motor im Sozialraum“ federführend und koordinierend tätig; sie hat eine Steuerungsfunktion inne. Alle sonstigen eingebundenen Akteure (z.B. bürgerschaftliche Initiativen, Verbände der freien Wohlfahrtspflege, Kirchen, etc.) sind wichtige Partner.
Das Thema „Integration“ nimmt in der Stadt Ettlingen seit langem einen großen Stellenwert ein. So hat Ettlingen bereits im Jahr 2007 beim Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) ein Integrationskonzept mit Integrationsplan und Handlungsempfehlungen in Auftrag gegeben, welches 2009 veröffentlicht wurde.
Ettlingens kulturelle Vielfalt ist geprägt von über 100 verschiedenen Nationen. Ettlingen ist für viele Zugewanderte attraktiv, jedoch fällt das Einfinden in eine neue Stadtgesellschaft für Zugezogene oftmals nicht leicht. Die Gestaltung des Integrationsprozesses wird deshalb in Ettlingen nicht nur als gesamtgesellschaftliche, sondern vor allem als kommunale Aufgabe empfunden und von Seiten der Stadtverwaltung ausführlich und aktiv mit einem eigenen Integrationsbüro begleitet. Neben den Fragen der Unterbringung, Sicherheit und Finanzierung, spielt vor allem die langfristige Integration der ankommenden Menschen eine große Rolle. Ziel ist es, die Separation dieser Menschen zu verhindern, die zu Parallelgesellschaften führt. Ettlingen steht vielmehr für ein Miteinander der Kulturen, Toleranz und ein friedvolles Zusammenleben. Damit diese Ziele erreicht werden, gibt es sowohl eine Integrations- als auch eine Flüchtlingsbeauftragte im städtischen Integrationsbüro mit vier Mitarbeitern und eine Vielzahl von Maßnahmen und Aktionen, die im städtischen Integrationsbericht (Anlage) dokumentiert sind. Der Integrationsbericht baut auf dem Integrationskonzept des IMIS-Instituts von 2009 auf, ist aber aktueller und zudem digital verfügbar und wurde daher an Stelle des Integrationsberichtes in der Anlage beigefügt.
b) Arbeitskreis Asyl – Fahrradteam
Unterstützt wird die Stadt bei Ihren Integrationsbemühungen insbesondere durch den ehrenamtlich organisierten Helfer- und Arbeitskreis Asyl Ettlingen. Ein funktionierendes Netzwerk und enge Kontakte bestehen zu anderen Akteuren vor Ort (u.a. Stadt Ettlingen, Landratsamt Karlsruhe, Volkshochschule, Familienzentrum effeff, Caritas, Lions Hilfswerk Ettlingen e.V., Kinderschutzbund, ALBA Wohnungsbaugesellschaft, Schreberjugend, ARGE Sport, Kinder- und Jugendzentrum Specht u.a.m.).
Folgende Aktivitäten werden durch die Ehrenamtlichen abgedeckt: Fahrradwerkstatt (Sammlung / Vermittlung / Reparatur), Arztfahrten bzw. Begleitung zum Arzt, Vermittlung von Hausrat und Kleiderspenden, Patenschaften, Unterstützung bei Behördengängen, Unterstützung bei der Wohnungssuche zur Ausweichunterbringung (z.B. für Familien mit Babys), Begleitung von Eltern mit Kindern zu Freizeitaktivitäten, Rückkehrberatung (Entwicklung von beruflichen Perspektiven im Herkunftsland), Angebot von Taufunterricht für Christen sowie regelmäßig Begrüßungs- und Begegnungsabende zur Herstellung und Pflege von Kontakten.
Durch die Fahrradwerkstatt erhalten die Flüchtlinge ein Stück Mobilität und außerdem die Möglichkeit, selbst Reparaturtätigkeiten zu lernen und durchzuführen (vgl. Anlage „Portrait des Fahrradteams“).
c) Kinder- und Jugendzentrum Specht
Für Kinder- und Jugendliche gibt es in Ettlingen das Kinder- und Jugendzentrum Specht, welches die Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Auftrag der Stadt Ettlingen betreibt. Das Kinder- und Jugendzentrum Specht unterbreitet Angebote zur aktiven Gestaltung der Freizeit an die Gesamtheit der Kinder und Jugendlichen in Ettlingen. Ziel der Arbeit ist es, die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu fördern. Die Einrichtung arbeitet aktiv mit Vereinen, Schulen, städtischen Dienststellen und den weiteren in der Jugendarbeit engagierten Verbänden, Organisationen, Kirchen und Einrichtungen zusammenarbeiten und ist Mitglied in verschiedenen Netzwerken. Durch ein vielfältiges kulturelles Angebot (Kurse, Aktivitäten, Veranstaltungen) soll die Offenheit der Einrichtung hergestellt und eine breite Akzeptanz bei den Kindern und Jugendlichen der Stadt erzielt werden. Ein Schwerpunkt der Arbeit in den letzten Jahren war u.a. die Integrationsarbeit. So wurden speziell für geflüchtete Jugendliche Angebote konzipiert, um diese mit dem Kinder- und Jugendzentrum bekannt zu machen und zur Teilnahme anzuregen (Anlage: Auszug aus dem Jahresbericht 2017 des Kinder- und Jugendzentrums Specht). Das Kinder- und Jugendzentrum Specht arbeitet darüber hinaus inklusiv und hat erst kürzlich für diese Arbeit im Offenen Mädchentreff den Sozialpreis des Landkreises Karlsruhe erhalten.
Neben Familie und Schulalltag brauchen junge Menschen Möglichkeiten, sich zu begegnen, auszutauschen und auszuprobieren. Jugendliche wollen sich beteiligen, Zusammengehörigkeit entwickeln, Selbstwirksamkeit erfahren und mit dem Erwachsenwerden allmählich Verantwortung für sich selbst übernehmen. Eigene (Sozial-) Räume können daher einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen leisten und so die Grundlage für ein gelingendes soziales Zusammenleben schaffen. Daher ist das Kinder- und Jugendzentrum Specht mit seinen Werkstattgebäuden der richtige Ort für die Einrichtung dieser offenen und integrativen Jugendwerkstatt.
d) Offene Jugendwerkstatt Karlsruhe e.V.
Die Offene Jugendwerkstatt Karlsruhe e.V. (OJW) ist ebenfalls ehrenamtlich organisiert. Die OJW bietet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen die Möglichkeit, sich handwerklich in Projekten zu betätigen, handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen und zu üben und diese direkt anzuwenden. Unter fachkundiger Aufsicht und Anleitung – vornehmlich im Ruhestand befindlicher Senioren - können dort Kinder und Jugendliche eigene handwerkliche Projekte verwirklichen und dabei auch große, professionelle Werkzeuge und Maschinen betätigen (vgl. Anlage - Portrait der OJW).
Das Konzept der Offenen Jugendwerkstatt Karlsruhe dient als Vorbild für die Einrichtung der offenen und integrativen Jugendwerkstatt in Ettlingen und die ehrenamtlichen Mitarbeiter verstehen sich hierbei als „Geburtshelfer“, die mit Knowhow und bei einzelnen Workshops den anderen Projektpartnern in der Startphase zur Seite stehen.
Gemeinsam mit vorgenannten Kooperationspartnern soll im Kinder- und Jugendzentrum Specht mit der Einrichtung der offenen und integrativen Jugendwerkstatt ein weiteres Angebot für geflüchtete Menschen und somit ein Ort der Begegnung geschaffen werden. Über die gemeinsame Arbeit an handwerklichen Projekten oder bei der Fahrradreparatur werden die im Integrationsbericht genannten Handlungsfelder „Sprache & Bildung“, „Soziale Teilhabe“, “Integration in den Arbeitsmarkt“ und „Lebensunterhalt & Gesundheit“ gleichermaßen gefördert und die gesamte Integrationsarbeit in Ettlingen damit unterstützt.
Anlass (konkrete Auslöser/Gründe für Konzept/Projekt/Maßnahme)
Auslöser für das Projekt „Einrichtung einer offenen und integrativen Jugendwerkstatt“ war, dass das Team der Fahrradwerkstatt des Arbeitskreises Asyl schon seit längerer Zeit auf der Suche nach einer geeigneten Werkstatt für sein Fahrradprojekt (Sammlung/Vermittlung/Reparatur von Fahrrädern für Flüchtlinge) war. Zwar verfügte das Fahrrad-team über mehrere provisorische Werkstattstandorte bei den einzelnen Flüchtlingsunterkünften im Stadtgebiet, jedoch waren diese alle unzureichend ausgestattet (wenig Platz, keine Wasser- und Stromversorgung, keine Toiletten, keine Heizung, kein Stauraum). Als Lösung boten sich hierfür die Werkstatträume des Kinder- und Jugendzentrums Specht an, welche in der letzten Zeit nur noch unregelmäßig genutzt wurden. Gleichzeitig wünschte sich das Kinder- und Jugendzentrum eine Wiederbelebung der Aktivitäten in seinen Werkstatträumen.
Etwa zeitgleich wurde der Oberbürgermeister auf die Offene Jugendwerkstatt Karlsruhe aufmerksam und regte an, das Konzept der Offenen Jugendwerkstatt Karlsruhe (www.offene-jugendwerkstatt.de) zu übernehmen und in Ettlingen ebenfalls eine solche Werkstatt einzurichten. Auch hier boten sich die Werkstatträume des Kinder- und Jugendzentrums Specht als Ort für die Einrichtung einer solchen Werkstatt an.
Schnell wurde erkannt, dass durch die Verbindung der Fahrradwerkstatt mit einer offenen Jugendwerkstatt an einem zentralen Ort wie dem Kinder- und Jugendzentrum Specht noch viel mehr erreicht werden kann, als nur handwerkliches Arbeiten zu vermitteln.
So wurde aus einer ursprünglichen Not eine Tugend und aus einer simplen Idee ein generationsübergreifendes, integratives Projekt, welches mehrere Akteure einbindet, verschiedene Zielgruppen anspricht und gleichzeitig mehrere kommunale Handlungsfelder der Integrationsarbeit abdeckt bzw. diese in sinnvoller Weise miteinander an einem neu geschaffenen Ort der Begegnung verbindet.
Konzeption, Ziele und Zielgruppen
Eine ausführliche schriftliche Konzeption einschließlich deren Einbindung in das bisherige pädagogische Konzept des Jugendhauses wird von der Verwaltung und vom Jugendhaus gerade noch erarbeitet. Bisher dienen eine Art „Roadmap“, die von den Kooperationspartnern gemeinsam erarbeitet wurde (siehe auch Punkt 4 „geplantes Vorgehen und Umsetzung“), sowie die bisherigen Besprechungsprotokolle (Anlage) als Grundlage für die weiteren Umsetzungssetzungsschritte.
Mit dem hier beschriebenen Wettbewerbsbeitrag soll ein weiterer Impuls zur Verbesserung der Integration gesetzt und die Möglichkeiten des Kinder- und Jugendzentrums Specht als ein offener Ort der Begegnung, des Generationenmiteinanders, der Integration und der Inklusion erweitert werden.
Konkret werden damit die nachfolgend genannten Ziele verfolgt:
- Ausweitung der Angebotsstruktur im Kinder- und Jugendzentrum Specht sowie Wiederbelebung der Werkstatträume
- Heranführung von Kindern und Jugendlichen sowie von Flüchtlingen an handwerkliche Tätigkeiten verschiedenster Gewerke (Metallbau, Holzbau, Fahrradreparatur, etc.) und Stärkung von Kompetenzen
- Verbesserung des Miteinanders von Jung und Alt, Vermittlung von Kompetenzen durch Ältere an Jüngere und umgekehrt, Ermöglichung gemeinsamer Aktivitäten in der Hobbywerkstatt
- Herstellen von Kontakten und Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten für die verschiedenen Zielgruppen
- Mittel- bis langfristiges Ziel: Schaffung einer offenen Werkstatt mit verschiedenen Bereichen einschließlich Repair-Café als niederschwelligen Ort der Begegnung für das gesamte Stadtgebiet
- Generationsübergreifendes, integratives und inklusives Arbeiten in der offenen Werkstatt
- Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ressourcenschonung: Kaputtgegangenes wird nicht einfach nachgekauft, sondern repariert, umgenutzt und wiederverwertet; Abkehr von der Wegwerfgesellschaft, Sensibilisierung für das Thema „Nachhaltigkeit“
- Ausbau der Kontakte und Kooperationen mit anderen relevanten Akteuren (zum Beispiel mit bürgerschaftlichen Initiativen, Seniorenzentrum Ettlingen, Trägern der Freien Wohlfahrtspflege, Sozialunternehmen, Kirchen, Handel und Gewerbe, etc.)
- Schaffung eines lebendigen sozialen Raums mit starkem bürgerschaftlichem Engagement, mit dem sich die dort aktiven Menschen identifizieren können
- Vertiefung des Zusammenlebens und Verbesserung des gesellschaftlichen Zusammenhalts zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sowie die Teilhabe und Mitwirkung von Menschen mit Migrationshintergrund/Fluchterfahrung am kulturellen und gesellschaftlichen Leben
Nach dem Integrationskonzept der Stadt Ettlingen gliedert sich die Integrationsarbeit in fünf verschiedene Handlungsfelder: Sprache & Bildung, Soziale Teilhabe, Lebensunterhalt & Gesundheit, Integration in den Arbeitsmarkt, Unterkunft & Wohnen.
Das Projekt "Offene und integrative Jugendwerkstatt" zielt dabei insbesondere auf die drei erstgenannten Handlungsfelder ab und fördert das Gesamtziel der Integrationsarbeit in Ettlingen. Die Sprache wird gefördert, da die Zuwanderer mit Deutschen und anderen Zuwanderern in Kontakt kommen und mit ihnen kommunizieren müssen. Außerdem lernen sie durch die Werkstatt neue Begrifflichkeiten kennen. Sie eignen sich durch die "Hilfe zur Selbsthilfe" auch neue Fähigkeiten (z. B. bei Fahrradreparaturen) an und bilden sich damit in ihrer Freizeit weiter. Durch die Kombination der Fahrradwerkstatt mit der offenen Jugendwerkstatt wird die soziale Teilhabe gefördert. Die Zugewanderten haben so dieselben Möglichkeiten wie die Ettlinger Bevölkerung und kommen in Kontakt mit dieser. Außerdem lernen sie sich an die Regelsysteme in Deutschland anzugliedern: Sie erhalten Hilfe, wenn sie von sich aus in die Fahrradwerksatt / offene Jugendwerkstatt gehen. Das Handlungsfeld Lebensunterhalt & Gesundheit wird insofern gefördert, dass gelernt wird, wie Dinge selbst repariert bzw. hergestellt werden können. Dies fördert die Selbstständigkeit und schont den Geldbeutel (Stichwort: Ressourcenschonung).
Zielgruppen:
Das Projekt richtet sich vornehmlich an Kinder- und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund sowie deren Eltern als Begleitung für unter Zehnjährige sowie an Erwachsene und Senioren, die ihr Wissen und Können aus dem Bereich der Technik und des Handwerks gerne auch der jüngeren Generation näherbringen möchte. Flüchtlinge, die ein Fahrrad benötigen, können sich in der Fahrradwerkstatt ebenfalls an der Reparatur und Ertüchtigung gebrauchter Fahrräder aktiv beteiligen und ihre Fähigkeiten einbringen. Zukünftig soll auch in den Werkstatten inklusiv gearbeitet werden (weitere Zielgruppe: Menschen mit Behinderung).
Zielüberprüfung / Dokumentation / Auswertung:
Die Zielgruppen und Ziele werden erreicht, wenn nach der Startphase der offenen und integrativen Jugendwerkstatt dort regelmäßig Angebote durchgeführt werden, an denen sich dauerhaft zahlreiche junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund beteiligen und über die gemeinsame Arbeit ein Kontakt und Austausch entsteht. Ferner kann von Zielerreichung gesprochen werden, wenn das Angebot der offenen und integrativen Jugendwerkstatt sowohl bei den zugewanderten Menschen als auch bei den Einheimischen im Stadtgebiet bekannt ist und sich viele Ehrenamtliche an dessen Umsetzung beteiligen. Wichtig wäre auch, dass über dieses Werkstattangebot jungen Flüchtlingen der Zugang zum Kinder- und Jugendzentrum Specht erleichtert würde und diese sich häufig in ihrer Freizeit dort einfinden würden (Anstieg Besucherzahlen, Anstieg Nachfrage Angebote).
Jährlich wird im Bericht des Kinder- und Jugendhauses Specht dargestellt werden, wie sich die Zahl der Besucher und die Nachfrage nach den Angeboten im Jugendhaus entwickelt hat. Außerdem wird im Kuratorium für das Kinder und Jugendhaus Specht für die Politik über die Entwicklungen bei diesem Projekt berichtet werden und es wird ein Pressespiegel erstellt. Auch eine Besucherbefragung im Jugendhaus wird regelmäßig durchgeführt, anhand derer sich Entwicklungen und die Nachfrage ablesen lassen. Des Weiteren werden die Projektergebnisse im Sozial- und Integrationsbericht für die Politik und die interessierte Öffentlichkeit aufgearbeitet und dargestellt werden.
(geplantes) Vorgehen und Umsetzung - Umsetzungsschritte
- Klärung von juristischen und versicherungsrechtlichen Fragen (Vertragsanpassung, Vereinbarungen zur Nutzungsüberlassung von Räumlichkeiten, Einwilligungserklärungen der Eltern, Haftungsausschluss, etc.), bauliche Veränderungen, z.B. Einbau breitere Kellertreppe zum Fahrradlager
- Erstellung Grobkonzept: Rhythmus, Zielgruppe, Öffnungszeiten, Ansprechpartner, Angebotsstruktur, Gewerke, Werbung, Akquise von Spenden und Sponsoring, Ressourcen, etc.
- Aufruf zur Aktivierung weiterer Ehrenamtlicher über die Medien (erstes Treffen am 16. Januar18)
- Erstellung Feinkonzept: Budgetplanung, Leiter der Gewerke „Holz und Metall“ und Arbeitsgruppen, Angebote und Angebotstermine, offizieller Startschuss durch Oberbürgermeister mit Pressetermin (geplant: Frühjahr 2018)
ggf.: Ergebnisse und (bislang) Erreichtes
Ein Teil der unter Punkt 4 beschriebenen Umsetzungsschritte ist bereits erfolgt und/oder wird aktuell gerade in Angriff genommen. So hat die Fahrradwerkstatt des Arbeitskreises Asyl ihre Arbeit am neuen Standort bereits am 27. Mai 2017 aufgenommen. Zudem fand gleichzeitig ein erster Schnupperkurs für Kinder in der Holzwerkstatt in Kooperation mit der Offenen Jugendwerkstatt Karlsruhe im Kinder- und Jugendzentrum als „Vorgeschmack“ auf die offene und integrative Jugendwerkstatt statt (vgl. Zeitungsberichte im „Potpourri“/ Anlage).
Nach den Sommerferien stand ein gemeinsamer Besuch der Offenen Jugendwerkstatt Karlsruhe auf dem Programm.
Im Spätjahr 2017 wurde mit der Werbephase für dieses Projekt begonnen: Im Ettlinger Amtsblatt (Anlage), im Newsletter der Ettlinger Wirtschaftsförderung und mittels Anschreiben an öffentliche Einrichtungen u.a., Flyern (Anlage) und Plakaten wird aktuell für das Projekt geworden. Ziel ist es, das Projekt bekannt zu machen, weitere Ehrenamtliche und ggf. auch Spender (auch Arbeitsmaterialien, Maschinen und Werkzeug) und Sponsoren dafür zu gewinnen. Das erste Treffen für interessierte Helfer findet am 16. Januar 2018 im Kinder- und Jugendzentrum Specht in Ettlingen mit allen Kooperationspartnern statt. Offizieller Start der offenen Jugendwerkstatt mit einem erweiterten Helferkreis von Ehrenamtlichen und mit feststehenden, regelmäßigen Terminen ist für Frühjahr 2018 avisiert. Auf die beigefügten Zeitungsartikel, Flyer sowie die Besprechungsprotokolle in der Anlage wird diesbezüglich verweisen.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags






C2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags


































Welche Handlungsfelder zur Integration von Zuwanderern und zur Förderung des Zusammenlebens mit der Bevölkerung vor Ort stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt? Bitte geben Sie an, ob sich das Handlungsfeld auf die Gesamtstadt oder das Quartier bezieht bzw., ob es sich um ein Projekt handelt.


































C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
















































Einzelprojekte
Einzelprojekt 1























Der Arbeitskreis Asyl ist ein bürgerschaftliches Netzwerk in Ettlingen, das durch verschiedene Aktionen Flüchtlinge bei der Integration in der Stadt unterstützt. Bereits seit den Anfängen 2012 gibt es Ehrenamtliche, die sich das Thema Mobilität auf die Flaggen geschrieben haben. Durch die Bereitstellung und die Reparatur von Fahrrädern für und mit Geflüchteten erhalten die Zugezogenen die Möglichkeit, sich in Ettlingen und der Umgebung orientieren und günstig bewegen zu können. Aber dies ist nicht das einzige Ziel, dass die Ehrenamtlichen des Fahrradteams verfolgen. Das Fahrradteam besteht aus ca. 5-10 Ehrenamtlichen und ist zu jederzeit offen für weitere Bürger/innen, die ihr Engagement gerne einbringen möchten.
Ziele
Das erste und oberste Ziel der Fahrradwerkstatt ist es, Flüchtlingen Fahrräder zur Verfügung zu stellen, um die Mobilität zu verbessern. Des Weiteren kann diese Mobilität durch Reparaturen der Fahrräder aufrechterhalten werden. Während der Umsetzung dieser Ziele werden aber weitere Ziele erreicht. So schafft die Fahrradwerkstatt durch das gemeinsame Reparieren Begegnung und Kontakte zwischen Deutschen und Geflüchteten. Das gegenseitige Kennenlernen und der Kontakt wird dadurch gefördert. Das Ergebnis führt sowohl bei den Geflüchteten als auch bei den Ehrenamtlichen zu einem Erfolgserlebnis und der Erkenntnis, dass nicht immer die Sprache im Vordergrund stehen muss und man trotz Sprachbarrieren erfolgreich sein kann.
Umsetzung
Gespendete Fahrräder
Das Fahrradteam ist über die E-Mail-Adresse bikes@asylettlingen.de erreichbar. Unter anderem können Ettlinger Bürger/innen hier mitteilen, wenn sie ein altes bzw. in die Jahre gekommenes Fahrrad zu Hause haben.
Die Ehrenamtlichen nehmen diese Spenden gerne an und bereiten die Fahrräder soweit auf, dass sie wieder verkehrssicher sind.
Bereitstellung und Reparatur der Fahrräder für Flüchtlinge
Die Fahrradwerkstatt findet jeden Samstag von 9:30-12:00 Uhr statt. Zu dieser Zeit können Fahrräder an Geflüchtete ausgegeben werden. Außerdem können Flüchtlinge, die bereits ein Fahrrad haben, dieses gemeinsam mit den Ehrenamtlichen reparieren. Die Termine werden in den Gemeinschafts- und Anschlussunterkünften im Voraus ausgehängt und über die Sozialbetreuer/innen gestreut.
Bis zum Jahr 2017 wurden die Fahrräder mit einem Leihvertrag und die Ersatzteile kostenlos an die Geflüchteten vergeben. Um etwas mehr Verbindlichkeit und Wertschätzung für diese Leistungen zu erreichen, wird seit dem 01.01.2017 ein kleiner Unkostenbeitrag dafür eingeführt. Dieser ist selbstverständlich an die geringen Mittel der Flüchtlinge angepasst.
Bevor das Projekt „Fahrradwerkstatt/Offene Jugendwerkstatt“ ins Leben gerufen wurde und somit ein zentraler Arbeits- und Lagerplatz für die Ehrenamtlichen geschaffen wurde, fand die Fahrradwerkstatt vor Ort in den größeren Asylunterkünften statt. Die Arbeitsbedingungen haben sich seither sehr verbessert, was die Arbeit der Ehrenamtlichen vereinfacht. Trotzdem sind die Schrauber auch regelmäßig vor Ort in den Unterkünften.
Reflexions- und Austauschtreffen
Ebenfalls zum Alltag des Teams Fahrradwerkstatt gehören regelmäßige Austauschtreffen sowohl intern mit den Mitgliedern der Fahrradwerkstatt als auch mit dem gesamten Arbeitskreis Asyl Ettlingen. Hier können einzelne Aktionen evaluiert und aktuelle Bedarfe erfasst werden.
Zusätzliches Engagement
Über die regelmäßigen Treffen der Fahrradwerkstatt hinaus, engagieren sich die Ehrenamtlichen auch in weiteren integrativen Projekten. So gestalteten sie zum Beispiel einen großen Teil des Weihnachtsferienprogramms 2016/2017, welches vom Integrationsbüro der Stadt angeboten wurde.
Einzelprojekt 2






















